Chicagos Kardinal Cupich wird 70

US-Gefolgsmann von Franziskus

Runder Geburtstag: Der US-Kardinal Blase Cupich, Erzbischof von Chicago, wird an diesem Dienstag 70 Jahre alt. In dem über viele Themen gespaltenen US-Episkopat gilt er als ein treuer Gefolgsmann von Papst Franziskus.

Blase Joseph Cupich / © Paul Haring (KNA)
Blase Joseph Cupich / © Paul Haring ( KNA )

Zuletzt gehörte Cupich zum Vorbereitungskomitee des Anti-Missbrauchsgipfels im Februar im Vatikan. Dort legte er unter anderem einen Zwölf-Punkte-Plan vor zur möglichen Absetzung von Bischöfen, die beim Umgang mit Missbrauch versagt haben.

Franziskus' Mann in der US-Bischofskonferenz

Cupich gilt als Franziskus' Mann in der US-Bischofskonferenz. Der Papst berief ihn im September 2014 zum Erzbischof von Chicago. Im Oktober 2015 nahm er als vom Papst persönlich berufenes Mitglied an der Bischofssynode über Ehe und Familie teil. Zudem machte ihn Franziskus zum Mitglied der einflussreichen Bischofskongregation, die für die Ernennung neuer Bischöfe zuständig ist.

Cupich ist unter den US-Bischöfen eher ein Außenseiter. Illegal Eingewanderten will er einen legalen Aufenthaltsstatus geben; nach dem Attentat auf einen Schwulen-Club in Orlando 2016 sorgte er für Aufsehen, als er zum Gebet für "unsere schwulen und lesbischen Brüder und Schwestern" aufrief. Nach seiner Ernennung für Chicago zog er vom Bischofshaus in eine Wohnung um.

Geboren am 19. März 1949 in Omaha/Nebraska, wirkte Cupich nach seinem Theologiestudium in Washington und Rom unter anderem als Seelsorger und Rektor eines Priesterseminars. 1998 wurde er zum Bischof von Rapid City im Bundesstaat South Dakota ernannt. 2010 wechselte er nach Spokane im Bundesstaat Washington.

Missbrauchsfall um Ex-Kardinal McCarrick

In den USA haben der Missbrauchsfall um Ex-Kardinal Theodore McCarrick, die Vorwürfe des früheren Nuntius Carlo Maria Vigano und der Bericht einer Grand Jury über Missbrauch in Pennsylvania für viel Empörung gesorgt. Dass der Vatikan im November 2018 die US-Bischöfe daran hinderte, mit eigenen Maßnahmen vorzupreschen, steigerte den Frust dort und die Erwartungen an das Treffen in Rom.

Cupich versuchte, die Wogen zu glätten: "Frustration ist ein Luxus, den ich mir nicht leisten kann", so der Erzbischof von Chicago damals; er wolle "einen Weg nach vorn anbieten".


Quelle:
KNA