Moskauer Patriarchat: Ukrainische Kirche provoziert weiter

"Ungerechtigkeiten endlich zur Kenntnis nehmen"

Im Konflikt zwischen den orthodoxen Patriarchaten von Moskau und Konstantinopel um die Ukraine ist keine Entspannung in Sicht. Weiterhin sind es ungeklärte Besitzfragen, die für Zündstoff sorgen.

Geistliche beim orthodoxen Gottesdienst (Archiv) / © Natalia Gileva (KNA)
Geistliche beim orthodoxen Gottesdienst (Archiv) / © Natalia Gileva ( KNA )

Metropolit Hilarion (Alfejew), der Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, kritisierte in seiner wöchentlichen TV-Sendung "Kirche und Welt" laut dem österreichischen Pro-Oriente-Informationsdienst (Mittwoch), es würden immer noch Gotteshäuser der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats von Verantwortlichen der Orthodoxen Kirche der Ukraine widerrechtlich in Besitz genommen.

Die Öffentlichkeit in der Ukraine und darüber hinaus müsse diese Ungerechtigkeiten endlich zur Kenntnis nehmen, so Hilarion.

Weltorthodoxie durch Kirchenkonflikt in der Ukraine gespalten

In der Ukraine gibt es zwei größere orthodoxe Kirchen, die miteinander konkurrieren. Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP), die innerhalb der russisch-orthodoxen Kirche autonomen Status hat, und die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU), die vom Ökumenischen Patriarchat 2019 die Autokephalie (Unabhängigkeit) erhielt.

Die Weltorthodoxie ist seither in der Frage gespalten, welche Kirche kanonisch anzuerkennen ist. Für Moskau ist die OKU schismatisch. Die russisch-orthodoxe Kirche kündigte in der Folge auch die Zusammenarbeit und Eucharistiegemeinschaft mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel und all jenen orthodoxen Kirchen auf, die die OKU anerkennen Metropolit Hilarion betonte, dass die UOK-MP keine "fünfte Kolonne des Kremls" sei und auch nicht die "Russische Kirche in der Ukraine".

Sie sei vielmehr die nationale Kirche der Ukraine, zu der sich auch die Mehrheit der orthodoxen Gläubigen bekenne. Die Mitglieder der Kirche seien meist in der Ukraine geboren und aufgewachsen, sie seien ukrainische Staatsbürger.

 

Mehr zum Thema