UN verurteilen Angriff auf Kirche im Kongo

Gegen alle Menschenrechtsstandards

Die Vereinten Nationen haben den Angriff auf eine Kirche in der Demokratischen Republik Kongo mit Dutzenden Toten verurteilt. Die Gewalt sei eine massive Verletzung des Völkerrechts, hieß es in einer Erklärung

Menschen versammeln sich um die verkohlten Überreste eines verbrannten Fahrzeugs nach einem tödlichen Angriff in der Provinz Ituri. Die islamistische Miliz Allied Democratic Forces (ADF) hat Polizeiangaben zufolge bei einem Anschlag auf eine katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo mindestens 43 Menschen getötet. Die Rebellen hätten 20 Gläubige während einer Gebetsstunde in der Ortschaft Komanda in der nordöstlichen Provinz Ituri erstochen, sagte Polizeibeamter Alfonse Leku der Deutschen Presse-Agentur. Anschließend hätten die Rebellen umliegende Häuser und Geschäfte in Brand gesetzt. Dabei seien mindestens 23 weitere Menschen getötet worden, so Leku.  / © Olivier Okande/UGC/AP (dpa)
Menschen versammeln sich um die verkohlten Überreste eines verbrannten Fahrzeugs nach einem tödlichen Angriff in der Provinz Ituri. Die islamistische Miliz Allied Democratic Forces (ADF) hat Polizeiangaben zufolge bei einem Anschlag auf eine katholische Kirche in der Demokratischen Republik Kongo mindestens 43 Menschen getötet. Die Rebellen hätten 20 Gläubige während einer Gebetsstunde in der Ortschaft Komanda in der nordöstlichen Provinz Ituri erstochen, sagte Polizeibeamter Alfonse Leku der Deutschen Presse-Agentur. Anschließend hätten die Rebellen umliegende Häuser und Geschäfte in Brand gesetzt. Dabei seien mindestens 23 weitere Menschen getötet worden, so Leku. / © Olivier Okande/UGC/AP ( dpa )

Bei der Attacke der islamistischen ADF-Miliz in der nordöstlichen Provinz Ituri seien mindestens 43 Menschen getötet worden, teilte die UN-Mission Monusco in der Nacht auf Montag auf der Internetplattform X mit. Demnach wurden bei dem Angriff in der Stadt Komanda auch mehrere Personen entführt sowie Häuser und Läden in Flammen gesetzt.

Gezielte Angriffe gegen wehrlose Zivilisten seien eine Verletzung "aller Menschenrechtsstandards" und des Völkerrechts, erklärte die Leiterin der UN-Mission, Vivian van de Perre. Nach Angaben von Monusco sind unter den Toten neun Kinder und 19 Frauen. Dabei bezog sich die Friedensmission auf offizielle Angaben.

Brände nach Angriff

Der Angriff ereignete sich in der Nacht auf Sonntag. Laut einem Bericht des UN-finanzierten Senders Radio Okapi wurden auch in den abgebrannten Häusern und Geschäften nahe der katholischen Kirche mehrere Leichen gefunden. 

Die ADF-Miliz (Allied Democratic Forces) ist eine ursprünglich ugandische Terrorgruppe, die im Ostkongo aktiv ist und dem "Islamischen Staat" (IS) nahesteht. In der Region herrscht seit Jahrzehnten Gewalt, weil die Armee und zahlreiche Milizen um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen kämpfen.

International war der Ostkongo zuletzt vor allem wegen des Vormarsches der M23-Rebellen in den Schlagzeilen. Mit Unterstützung aus Ruanda hat die Rebellengruppe seit Januar große Geländegewinne in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu gemacht und unter anderem die Millionenstadt Goma erobert.

Demokratische Republik Kongo

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien der zweitgrößte Flächenstaat Afrikas und fast siebenmal so groß wie Deutschland. Auf einem Gebiet, das etwa einem Viertel der Größe der USA entspricht, leben rund 90 Millionen Menschen. Der Kongo ist ein Vielvölkerstaat mit mehr als 200 Ethnien. Das Land im Zentrum Afrikas, das von 1971 bis 1997 Zaire hieß, hat gemeinsame Grenzen mit Kongo-Brazzaville, der Zentralafrikanischen Republik, dem Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia und Angola.

Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz (KNA)
Eine Hütte an einem Hang in Burhale im Kongo ist von Bäumen und Stauden umgeben / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
epd