Übergangsregierung stimmt Versöhnungskonferenz zu

Somalia lenkt bei Afrika-Gipfel ein

Somalias Übergangsregierung hat nach Angaben der EU einer nationalen Versöhnungskonferenz zugestimmt, um den Konflikt mit den Islamisten beizulegen. "Wir begrüßen die Entscheidung von Somalias Präsident Abdullahi Yusuf, ein solches Treffen abzuhalten", erklärte EU-Entwicklungskommissar Louis Michel am Dienstag am Rande des Gipfels der Afrikanischen Union (AU) in Addis Abeba.

 (DR)

Prodi schlägt Rom als Ort für Friedensgespräche vor
Italiens Ministerpräsident Romano Prodi hatte Rom als Ort für Friedensgespräche zwischen der Übergangsregierung und den Islamisten angeboten. Die Islamisten, die weite Teile Somalias unter ihre Kontrolle gebracht hatten, waren Ende 2006 mit militärischer Hilfe Äthiopiens vertrieben worden. Die EU machte Friedensgespräche zur Bedingung für eine Finanzzusage über 15 Millionen Euro. Damit soll die geplante AU-Friedenstruppe für Somalia finanziert werden. Sie soll bis zu 9.000 Mann umfassen.

Der Präsident der AU-Kommission, Alpha Oumar Konaré, rief die afrikanischen Staaten erneut auf, Soldaten für die Truppe bereitzustellen. "Wir brauchen mindestens 8.000 Mann, und bislang haben wir nicht einmal 4.000 in Aussicht", sagte er. Afrika könne nicht darauf warten, dass andere seine Aufgaben erfüllten. "Wenn die afrikanischen Truppe nicht schnell in Somalia stationiert wird, wird es chaotische Zustände geben", warnte er.

In den vergangenen Wochen haben die Kämpfe in Somalias Hauptstadt Mogadischu an Heftigkeit zugenommen. Nach Regierungsangaben halten sich noch 3.500 islamistische Kämpfer in der Stadt auf. Am Wochenende kündigte Äthiopien an, umgehend ein Drittel seiner Truppen aus Somalia abzuziehen.
Der AU-Gipfel geht am Abend zu Ende. Dem Staatenbund gehören 53 Mitglieder an. Das sind alle afrikanischen Staaten außer Marokko sowie die Exilregierung der marokkanisch besetzten Westsahara, der "Demokratischen Arabischen Republik Sahara".