Bischöfe protestieren gegen Wiedereinführung der Todesstrafe

"Todesstrafe schreckt niemals ab"

Erst 2006 ist die Todesstrafe auf den Philippinen abgeschafft worden. Jetzt entscheidet der Senat des Landes über ihre Wiedereinführung – eines der wichtigsten Ziele von Präsident Duterte. Die katholische Bischofskonferenz wehrt sich. 

Studentenproteste gegen die Todesstrafe auf den Philippinen im Jahr 2017 / © at.rma (shutterstock)
Studentenproteste gegen die Todesstrafe auf den Philippinen im Jahr 2017 / © at.rma ( shutterstock )

Die philippinischen katholischen Bischöfe weisen die von Präsident Rodrigo Duterte für die Wiedereinführung der Todesstrafe angeführte Begründung des Abschreckungseffekts entschieden zurück. "Die Kirche hat immer betont, dass die Todesstrafe (...) niemals von Verbrechen abschreckt. Studien haben das immer wieder belegt", sagte der für die Gefängnisseelsorge zuständige Bischof Joey Baylon in einer am Dienstag von der Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung.

Duterte hatte am Montag in seiner Rede zur Lage die Nation die Wiedereinführung der Todesstrafe für Drogendelikte und andere schwere Verbrechen zu einem seiner wichtigsten politischen Ziele erklärt.

Repräsentantenhaus hat bereits zugestimmt

Die Wiedereinführung der 2006 unter Präsidentin Gloria Arroyo abgeschafften Todesstrafe war eines der zentralen Wahlkampfversprechen Dutertes. Das Repräsentantenhaus hatte bereits 2017 dem Gesetz zur Wiedereinführung der Todesstrafe bei Drogendelikten zugestimmt. Jetzt berät der Senat, die zweite Parlamentskammer, darüber.

Auf den Philippinen ist die katholische Bischofskonferenz eine Wortführerin der Gegner der Todesstrafe und hat sich unter anderem deshalb den Zorn Dutertes zugezogen.


Rodrigo Duterte / © Aaron Favila (dpa)
Rodrigo Duterte / © Aaron Favila ( dpa )
Quelle:
KNA