Im Sonderheft zum Gottesbegriff der Zeitschrift "Herder Korrespondenz" argumentiert Wendel, neue Schreibweisen wie "Gott+" oder "Gott*" könnten Praxis und Wirklichkeit verändern. Gerade feministische Theologinnen fordern seit langem, überholte, männerzentristische Projektionen von Gott zu überwinden. Dazu gehöre auch das "Austreiben des Bildes vom alten, weißen Mann", so Wendel.
Gott bleibt immer ein Geheimnis
Weil Gott sich jeder menschlichen Zuschreibung entziehe und immer ein Geheimnis bleibe, wendet sie sich gegen die Verwendung von Schreibweisen mit Genderstern oder Pluszeichen. "Das Zeichen 'Gott' kann dann weiterverwendet werden, wenn man es so versteht, dass es 'Gott*' und 'Gott+' noch transzendiert und darin zugleich inkludiert", so Wendel.
Zwei katholische Jugendverbände hatten sich im Zuge der Debatten um Gender und Diversität dafür ausgesprochen, andere Schreibungen zu finden, um so deutlich zu machen, dass Gott außerhalb jeder Gender-Kategorie stehe.