Thema: Ziele für christliches Verhalten in der Wirtschaftswelt

Papst kündigt baldige Sozial-Enzyklika an

Papst Benedikt XVI. will in seiner bevorstehenden Sozial-Enzyklika die Themen und Ziele für christliches Verhalten in der Wirtschafts- und Arbeitswelt darlegen. Zugleich gehe es ihm um die Werte, für die Christen mit Blick auf ein wirklich freies und solidarisches Zusammenleben eintreten müssten, betonte er vor den Mitgliedern der Stiftung "Centesimus Annus - Pro Pontifice".

 (DR)

Ein Datum für das Erscheinen seines dritten großen Lehrschreibens nannte Benedikt XVI. nicht. Beobachter gehen davon aus, dass es das Unterzeichnungsdatum des 29. Juni trägt und in den Tagen danach veröffentlicht wird.

Die aktuelle Wirtschafts- und Finanzkrise habe deutlich gemacht, dass bislang geltende Paradigmen neu überdacht werden müssten, hob der Papst hervor. Das treffe für die Industriestaaten wie für die Schwellen- und Entwicklungsländer zu. Man müsse untersuchen, welche Werte und Regeln für ein neues Entwicklungsmodell erforderlich seien, das noch stärker den Erfordernissen der Solidarität und dem Respekt der Menschenwürde Rechnung trage.

Bezug auf Enzyklika des Vorgängers
Bereits die Enzyklika "Centesimus annus" von Johannes Paul II. aus dem Jahr 1991 habe die Wechselwirkungen von Institutionen, Gesellschaft und Markt untersucht, führte der Papst aus. Sie habe deutlich gemacht, dass wirtschaftlicher und ziviler Fortschritt auf das Gemeinwohl ausgerichtet sein müssten. Ein Wirtschaftssystem sei positiv, wenn es die "grundlegende und positive Rolle des Unternehmens, des Marktes, des Privateigentums und der daraus folgenden Verantwortung für die Produktionsmittel, der freien Kreativität des Menschen im Bereich der Wirtschaft anerkennt".

Gleichzeitig müsse wirtschaftliche Freiheit aber in eine feste Rechtsordnung eingebunden sein, die im Dienst der vollen menschlichen Freiheit stehe und sich auf ethische und religiöse Werte stütze.