Südsudan-Experte sieht Besuch als "ökumenische Pilgerreise"

Papst holt Südsudan-Besuch nach

Ein Südsudan-Experte hat die ökumenische Natur von Papst Franziskus' anstehendem Besuch in dem Binnenstaat betont. Seine Mitreisenden senden ein klares Zeichen für den gemeinsamen Einsatz der christlichen Kirchen für Frieden im Staat.

Papst Franziskus mit afrikanischen Bischöfen. 25.-30. November - Papst Franziskus besucht erstmals Afrika. Zielländer sind Kenia, Uganda und - ungeachtet vieler Sicherheitsbedenken im Vorfeld - die Zentralafrikanische Republik. / © Maurizio Brambatti (dpa)
Papst Franziskus mit afrikanischen Bischöfen. 25.-30. November - Papst Franziskus besucht erstmals Afrika. Zielländer sind Kenia, Uganda und - ungeachtet vieler Sicherheitsbedenken im Vorfeld - die Zentralafrikanische Republik. / © Maurizio Brambatti ( dpa )

Streng genommen sei es "kein Papstbesuch", sondern eine "ökumenische Pilgerreise", sagte der britische Autor John Ashworth am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

"Dabei geht es um mehr als nur die Formulierung."

Franziskus will Reise nachholen

Vom 3. bis 5. Februar will Franziskus eine versprochene Reise in den Südsudan nachholen. Begleitet wird er vom Ehrenoberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields.

Papst Franziskus und Justin Welby / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Justin Welby / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Die christlichen Kirchen im Südsudan seien an sich "sehr ökumenisch", so Ashworth, der als katholischer Missionar 40 Jahre lang Kirchen im Sudan und Südsudan unterstützte. Nicht nur sei die gemeinsame Reise der Kirchenführer symbolisch.

Von Bedeutung sei auch die Tatsache, dass sich diese "über etliche Jahre" gemeinsam für Frieden im Südsudan eingesetzt hätten. 

Soldaten der Friedensmission der UNO im Südsudan / © Richard Juilliart (shutterstock)
Soldaten der Friedensmission der UNO im Südsudan / © Richard Juilliart ( shutterstock )

Politischer Hintergrund

Von 2013 bis 2018 war der Südsudan Schauplatz eines Bürgerkriegs.

Heute regieren die ehemaligen Erzrivalen Salva Kiir Mayardit und Riek Machar als Präsident und Vizepräsident in einer gemeinsamen Regierung. Auf Grundlage der "Erklärung von Rom" (2020) wird auch mit jenen Rebellen weiterverhandelt, die 2018 nicht das Friedensabkommen unterzeichneten.

In dem Dokument erkennen Regierung und Rebellen den "unermüdlichen Aufruf" der katholischen, anglikanischen und presbyterianischen Führer zu "Frieden, Versöhnung und Bruderschaft" an.

Wichtiger Solidaritätsbesuch

Laut Ashworth bleibt abzuwarten, ob die drei Kirchenführer bei ihrer Visite erneut einen Sinneswandel bei Südsudans Machteliten anstoßen können. "Nichtsdestoweniger wird sie ein wichtiger moralstärkender Solidaritätsbesuch für die Kirchen und das Volk des Südsudans", so der Experte.

Programm der Papstreise in die DR Kongo und den Südsudan

 

Papst Franziskus reist vom 31. Januar bis 5. Februar in die Demokratische Republik Kongo sowie in den Südsudan. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert das vom Vatikan am Donnerstag veröffentlichte Reiseprogramm in eigener Übersetzung. Zeitangaben in Ortszeit (Kinshasa = UTC+1 = MEZ; Juba = UTC+2).

Apostolische Reise Seiner Heiligkeit Franziskus in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan (Ökumenische Friedenswallfahrt in den Südsudan), 31. Januar bis 5. Februar 2023)

Dienstag, 31. Januar 2023, Rom - Kinshasa

Hügel mit grüner Wiese und Wäldern im Osten des Kongo, in der Region von Burhale / © Harald Oppitz (KNA)
Hügel mit grüner Wiese und Wäldern im Osten des Kongo, in der Region von Burhale / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA