Steinmeier sagt Bischöfen weitere Hilfe für Irak-Flüchtlinge zu

Kein Aufschub möglich

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat bei einem Treffen mit vier irakischen Erzbischöfen weitere deutsche Unterstützung für die Christen im Irak zugesagt. Im Mittelpunkt eines Gesprächs in Berlin standen am Mittwoch die Verfolgung christlicher und anderer Minderheiten im Irak sowie die humanitäre Lage geflohener Iraker. Die Bischöfe betonten, die Dringlichkeit der Lage.

 (DR)

Die vier Erzbischöfe repräsentierten die drei Riten der katholischen Kirche im Irak; römisch-katholisch, syrisch-katholisch und chaldäisch. Sie verwiesen nach Angaben des Sprechers auf die seit Ende des Saddam-Regimes 2003 deutlich verschlechterte Lage der Christen im Irak. Neben der Gewalt religiöser Extremisten gebe es zunehmend auch Bedrohungen durch Kriminalität.

Die Erzbischöfe riefen dazu auf, alles zu tun, um die Abwanderung der Christen aus dem Irak zu verhindern und die christlichen Gemeinden vor Ort zu behalten. Die Zahl der Christen sei von 1,4 Millionen im Jahr 1987 auf unter 400.000 gesunken. Zudem appellierten sie an die Bundesregierung, den rechtlichen Status der in Deutschland lebenden Flüchtlinge abzusichern und Familienzusammenführungen zu erleichtern.

Steinmeier habe, so der Sprecher, auf das deutsche Engagement für irakische Flüchtlinge verwiesen. 2007 habe es ein Volumen von 4,15 Millionen Euro erreicht, bereits nach einem halben Jahr 2008 weise die deutsche Unterstützung fast diese Größenordnung erneut auf.

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) bemüht sich derzeit um eine Aufnahme von Schutzbedürftigen und hofft, dass es dazu bis Ende Juli eine gemeinsame europäische Regelung geben wird.