Als Flüchtlinge im engeren Sinn gelten nach UN-Definition Menschen, die ihr Land verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Wer auf der Flucht keine staatlichen Grenzen überschreitet, wird dagegen als Vertriebener bezeichnet.
Nach dem neuen Jahresbericht des Flüchtlingshilfswerks UNHCR stieg die Zahl der Flüchtlinge zwischen Ende 2006 und Ende 2007 von 9,9 Millionen auf 11,4 Millionen. Für den Anstieg habe vor allem die schlechte Sicherheitslage im Irak gesorgt, hieß es. Insgesamt halten sich laut UNHCR rund zwei Millionen irakische Flüchtlinge im Ausland auf. Innerhalb des Iraks beziffert das UNHCR die Zahl der Vertriebenen auf 2,4 Millionen Menschen.
Die meisten Flüchtlinge stammen aus Afghanistan
Die meisten Flüchtlinge - rund drei Millionen Menschen - stammen den Angaben zufolge aus Afghanistan. Viele Menschen sind vor Konflikten und Gewalt auch aus Kolumbien, dem Sudan und Somalia geflohen. Asien ist der Kontinent mit den meisten Flüchtlingen (3,8 Millionen). In Nordafrika sowie im Nahen Osten zählten die UN-Fachleute rund 2,7 Millionen Menschen auf der Flucht, in Afrika südlich der Sahara knapp
2,3 Millionen. Die fünf größten Aufnahmeländer sind Pakistan, Syrien, der Iran, Deutschland und Jordanien.
Neben den 11,4 Millionen Flüchtlingen unter dem Mandat des UNHCR befinden sich auch 4,6 Millionen Palästinenser auf der Flucht. Die Palästinenser werden von einem eigenen Flüchtlingshilfswerk (UNRWA) betreut. Zusätzlich leben den Angaben zufolge weltweit rund 51 Millionen Vertriebene in ihren Heimatstaaten, davon betreut das UNHCR knapp 14 Millionen Menschen.
Armut, Gewalt und Katastrophen vertreiben die Menschen aus der Heimat
67 Millionen auf der Flucht
Millionen Menschen weltweit fliehen vor Kriegen, Unterdrückung, Hunger und den Folgen von Naturkatastrophen. Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, sprach am Dienstag in Genf von einem "komplexen Mix globaler Herausforderungen", der die Zahl der Vertriebenen in Zukunft noch weiter in die Höhe treiben könnte. Unfähige Regierungen, gewaltsame Konflikte und knapper werdende Ressourcen seien wesentliche Ursachen für diesen Trend. Auch steigende Preise für Lebensmittel und Energie bedrohten viele Menschen, sagte Guterres.
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