Stadtdechanten begrüßen Kritik an Woelki-Hochschule

"Gehört unverzüglich auf den Prüfstand"

Die Stadtdechanten der Universitätsstädte im Erzbistum Köln begrüßen die Stellungnahme des Vorsitzenden der NRW-Hochschulrektorenkonferenz zur Katholischen Hochschule für Theologie in Köln. Zugleich kritisieren sie Kardinal Woelki.

Kölner Hochschule für Katholische Theologie / © Annika Schmitz (KNA)
Kölner Hochschule für Katholische Theologie / © Annika Schmitz ( KNA )

"Wir danken der NRW-Hochschulrektorenkonferenz, dass sie sich für die katholischen Fakultäten und Seminare an den staatlichen Hochschulen des Landes einsetzt," erklären die Stadtdechanten Robert Kleine (Köln), Frank Heidkamp (Düsseldorf), Dr. Bruno Kurth (Wuppertal) und Dr. Wolfgang Picken (Bonn).

Domdechant Robert Kleine / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domdechant Robert Kleine / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Eine solche Initiative sei in einer säkularen Universitätslandschaft nicht selbstverständlich. Sie unterstreiche eindrucksvoll die Bedeutung, die der Katholischen Theologie im Fächerkanon der Hochschulen beigemessen werde.

Warten auf Antwort des Kardinals

Die vier Geistlichen formulieren weiter: "Wir können nachvollziehen, dass Rektor Lambert T. Koch Zweifel daran anmeldet, dass das Hochschulprojekt von Kardinal Woelki einen "Mehrwert" besitzt". Das gegenwärtige Angebot an katholischer Theologie an vier staatlichen Universitäten im Erzbistum Köln sei quantitativ ausreichend und qualitativ anerkannt. "Es ist kein Mangel zu erkennen, der eine kirchliche Hochschule in Köln rechtfertigt".

Kardinal Rainer Maria Woelki / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Kardinal Rainer Maria Woelki / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Die Stadtdechanten betonen übereinstimmend, dass die von der NRW-Rektorenkonferenz aufgeworfenen Fragen nach der Finanzierung der Hochschule und der rechtlichen Zulässigkeit einer Verlagerung der Priesterausbildung von Bonn nach Köln bereits in mehreren diözesanen Gremien gestellt worden sind. Allerdings warte man seit Monaten vergeblich auf eine Antwort des Kardinals.

Debatte führt zu neuen Spannungen

"Die eindeutige Stellungnahme der Rektorenkonferenz, sowie der Aufruf des Bonner Hochschulrektors Michael Hoch zum Widerstand gegen die Pläne von Kardinal Woelki machen deutlich, dass besonders eine Finanzierung der Kölner Hochschule durch Kirchensteuermittel oder Bistumsvermögen nicht vermittelbar ist. Wir befürchten, dass viele das Hochschulprojekt von Kardinal Woelki für Geldverschwendung halten und darauf mit Protesten und Kirchenaustritten reagieren könnten". Schätzungen gehen von jährlichen Kosten von 8 bis 12 Millionen aus.

Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) / © Gerald Mayer (DR)
Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) / © Gerald Mayer ( DR )

Die Geistlichen befürchten zudem, dass das Hochschulprojekt des Kardinals das Verhältnis zwischen Staat und Kirche belasten und zu neuen Spannungen im Erzbistum führen wird. "Wir können im Erzbistum Köln den Konflikt um die "Woelki-Hochschule" nicht noch zusätzlich gebrauchen", so die Stadtdechanten. Die Katholische Hochschule für Theologie in Köln müsse deshalb unverzüglich auf den Prüfstand gestellt werden.

Kölner Hochschule für Katholische Theologie

Die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) liegt mitten in Köln Lindenthal. Sie ist eine staatlich anerkannte Hochschule mit Promotionsrecht und bietet den Abschluss Magister, Lizenziat und Dr. theol. Ein besonderer Schwerpunkt der KHKT liegt nach eigenen Angaben auf dem Austausch: mit anderen Religionen und Kulturen. Zudem auch mit allen anderen wissenschaftlichen und kulturellen Einrichtungen in Köln und darüber hinaus.