Spendenaufkommen bleibt trotz Inflation stabil

Kein merklicher Rückgang

Die großen kirchlichen Hilfswerke verzeichnen trotz der aktuell hohen Inflation keinen Einbruch bei der Spendenbereitschaft. Aufgrund der schwierigen Lage wird teilweise mehr gespendet, während zugleich Spender wegfielen, hieß es.

Symbolbild Spende / © Stefan Redel (shutterstock)

Die Diakonie Katastrophenhilfe registriere im laufenden Jahr eine positive Entwicklung des Spendenaufkommens, teilte Pressesprecher Tommy Ramm dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Dies sei allerdings nur eine grobe Tendenz, belastbare Zahlen gebe es noch nicht, auch weil Mittel aus Spendenbündnissen verzögert einflössen.

Mehr Gottesdienstbesuche für die Kollekten nötig

Auch das diakonieeigene Hilfswerk "Brot für die Welt" meldet Ramms Worten zufolge eine positive Entwicklung der Spenden. Die Hungerkrisen in der Welt bewegten offenbar viele Menschen.

Mit Sorge blicke die Diakonie allerdings auf die Einnahmen aus Kollekten. Durch die Corona-Pandemie seien die Einnahmen aus den Weihnachtskollekten im vergangenen Jahr deutlich geringer als vor Corona gewesen. Daher sei wichtig, dass die Weihnachtsgottesdienste wieder mehr Besucherinnen und Besucher finden, sagte Ramm.

Kollektenkorb in einer Kirche / © Hermann Bredehorst (epd)
Kollektenkorb in einer Kirche / © Hermann Bredehorst ( epd )

Caritas sieht Spendenbereitschaft positiv

Auch der Deutsche Caritasverband rechnet nicht mit Einbrüchen der Spendenbereitschaft. Zwar habe die Caritas für Spendenprojekte innerhalb Deutschlands noch keinen Überblick, weil die einzelnen Caritasverbände auf Orts- oder Bistumsebene für diese Projekte sammelten, sage die Pressesprecherin der Organisation, Mathilde Langendorf. Vereinzelte Rückmeldungen lägen aber bereits vor, und diese deuteten darauf hin, dass die Spendenbereitschaft bislang nicht gelitten habe, sagte Langendorf.

Noch keine Aussage lasse sich über Spenden für die Auslandsprojekte des Hilfswerks Caritas international sagen. Es sei aber auch hier nicht davon auszugehen, dass das Aufkommen merklich zurückgehe.

Teils weniger, teils mehr

Bei den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind die finanziellen Belastungen und die Verunsicherung der Menschen indes durchaus spürbar, wie der Sprecher des Sozialunternehmens, Johann Vollmer, dem epd sagte: "Es melden sich vor allem ältere Menschen mit geringerer Rente, die schweren Herzens aus wirtschaftlichen Gründen eine Spende verringern oder aussetzen müssen." Andererseits erkundigten sich derzeit andere Spenderinnen und Spender, ob sie angesichts der großen Herausforderungen im sozialen Bereich zusätzliche Hilfe leisten könnten.

Keine Tendenz vermelden konnte die Arbeiterwohlfahrt (AWO). Sie teilte dem epd mit, sie habe noch keine abschließende Aufstellung über das aktuelle Spendenaufkommen.

Quelle:
epd
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