Spekulationen über ein Ende der Ära Mugabe in Simbabwe

Diktator auf Abruf?

In Simbabwe mehren sich die Hinweise auf ein Ende der Ära von Präsident Robert Mugabe. Vier Tage nach den Wahlen gab es am Mittwoch erstmals amtliche Hinweise auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaft. Die regierungsnahe Zeitung "The Herald" berichtete, laut Wahlkommission werde kein Kandidat die erforderliche absolute Mehrheit erreichen. Demnach müsste sich der 84-jährige Mugabe einer Stichwahl gegen Oppositionsführer Morgan Tsvangirai stellen.

 (DR)

Spekulationen zufolge verhandelt Mugabe, der seit 28 Jahren an der Macht ist, bereits über einen Rückzug aus der Politik. Es ist möglich, dass er das Risiko einer Niederlage im zweiten Wahlgang nicht eingehen möchte. Seit den Wahlen vom Samstag trat er nicht mehr öffentlich auf. Dass die Kommission immer noch keine Ergebnisse der Präsidentenwahl veröffentlicht hat, sorgt für beträchtliche Unruhe.

Oppositionsführer Tsvangirai zeigte sich in einer Rede am Dienstagabend von seinem Sieg überzeugt, mahnte aber zu Besonnenheit. Die offiziellen Ergebnisse müssten abgewartet werden. Mit der Wahl sei die Geschichte Simbabwes neu geschrieben worden, sagte er.

Im Lauf des Mittwochs will Tsvangirais «Bewegung für einen Demokratischen Wandel» das Ergebnis einer eigenen Auszählung vorlegen. Nach den Erhebungen nichtstaatlicher Organisationen hat er 49 Prozent gewonnen, Mugabe 42 Prozent und der ehemalige Finanzminister Simba Makoni acht Prozent.

Nach den amtlichen Teilergebnissen der Parlamentswahl haben die beiden Fraktionen der Oppositionspartei «Bewegung für einen Demokratischen Wandel» einen leichten Vorsprung vor der Regierungspartei ZANU-PF.