Simbabwes Oppositionsführer Tsvangirai sieht sich als Wahlsieger

Historischer Moment?

Nach der Präsidentenwahl am Samstag in Simbabwe sieht die Opposition ihren Kandidaten Morgan Tsvangirai als Wahlsieger. "Es ist ein historischer Moment", sagte ein Sprecher der "Bewegung für einen Demokratischen Wandel" in der Hauptstadt Harare.

 (DR)

"Wir haben die Wahlen gewonnen." Der ehemalige Gewerkschaftsführer Tsvangirai habe in Harare 66 Prozent der Stimmen erhalten und liege auch in anderen Landesteilen in Führung.

Die Oppositionspartei stützt sich nach Angaben des südafrikanischen Rundfunks auf eigene Ergebnisse erster Auszählungen. Auch der ehemalige Finanzminister Simba Makoni hat nach den Informationen der Opposition gut abgeschnitten. Tsvangirai und Makoni traten bei der Wahl gegen Präsident Robert Mugabe (84) an, der seit 28 Jahren an der Macht ist und eine sechste Amtszeit anstrebte.

Erste offizielle Ergebnisse im Lauf des Sonntags
Erreicht kein Kandidat eine absolute Mehrheit, wird innerhalb von drei Wochen eine Stichwahl um die Präsidentschaft fällig. Unterdessen kündigte auch die simbabwische Wahlkommmission erste offizielle Ergebnisse schon im Lauf des Sonntags an. Die Städte gelten als Hochburgen der Opposition. Auf dem Land hat dagegen Mugabe viele Anhänger.

Die Präsidenten- und Parlamentswahlen in dem afrikanischen Land werden von Manipulationsvorwürfen begleitet. Die Opposition warnte, Mugabe klammere sich mit Hilfe von Wahlbetrug an die Macht. Nach unbestätigten Berichten sollen afrikanische Wahlbeobachter Unregelmäßigkeiten festgestellt haben. Stimmberechtigt waren offiziell 5,9 Millionen Bürger. Bei der zurückliegenden Parlamentswahl hatte Mugabes Regierungspartei ZANU-PF eine Zweidrittelmehrheit gewonnen.