Hilfswerke und Bistümer informieren über internationalen Einsatz

Solidarität auch in Zeit des physischen Abstands

Mit 615,2 Millionen Euro haben katholische Hilfswerke, Missionsorden und Bistümer im vergangenen Jahr Projekte in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa gefördert. Dies geht aus dem aktuellen "Jahresbericht Weltkirche 2020" hervor.

Kollektenkörbe / © Harald Oppitz (KNA)
Kollektenkörbe / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Konferenz Weltkirche veröffentlichte diesem am Freitag in Bonn. Durch die coronabedingt eingeschränkten Möglichkeiten der Teilnahme an Gottesdiensten seien die Kollekten teilweise deutlich zurückgegangen, hieß es. Jedoch habe eine positive Entwicklung der Spenden diese Ausfälle mehr als ausgeglichen.

Spendenbereitschaft auch in Zeiten der Corona-Krise

Der Vorsitzende der Konferenz Weltkirche, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, sieht diese Entwicklung als Beleg dafür, "dass die Solidarität mit dem Globalen Süden auch in dieser Zeit des physischen Abstands hält und trägt". Das Geld stammt den Angaben zufolge überwiegend - neben öffentlichen Mitteln - aus Spenden, Kollekten und kirchlichen Haushaltsmitteln. Die tatsächliche Unterstützung liegt demnach noch höher, da direkte Überweisungen von katholischen Pfarreien, Verbänden, Vereinen, Stiftungen und Schulen dabei nicht berücksichtigt sind.

Weltkirchliche Unterstützung sei unabdingbar, betont Schick. "In vielen Staaten des Globalen Südens fehlen grundlegende Sicherungen für die Ärmsten. Oft verzweifeln die Helferinnen und Helfer an den Mängeln des Gesundheitssystems und an autoritären und korrupten Regierungen", so der Erzbischof. Inmitten der Corona-Pandemie sei es aber gelungen, die weltkirchlichen Projekte fortzuführen und zusätzliche Unterstützung zu bieten. "Die Projektpartner in Asien, Afrika, Lateinamerika und Osteuropa haben spontan und oft unter schwierigsten Bedingungen alles darangesetzt, Nothilfe zu leisten."

Auswirkungen der Pandemie

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheitsversorgung stehen im Mittelpunkt des thematischen Teils des Jahresberichts. Zudem bietet er einen Statistikteil und einen Überblick über die internationale Arbeit der beteiligten Organisationen. Der "Konferenz Weltkirche" gehören Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz, der (Erz-) Bistümer, der Deutschen Ordensobernkonferenz, der weltkirchlichen Hilfswerke (Adveniat, Caritas international, Kindermissionswerk "Die Sternsinger", Misereor, Missio Aachen und München, Renovabis, Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken), der Verbände und anderer weltkirchlich tätiger Einrichtungen in Deutschland an.


Erzbischof Ludwig Schick / © Julia Steinbrecht (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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