Serbische Journalistin erhält Drohungen nach Kirchenkritik

Anfeindungen und Hassbotschaften

In Serbien sieht sich eine Journalistin nach Kritik an der Kirche Todesdrohungen ausgesetzt. Die serbisch-orthodoxe Kirche gilt Nationalisten als Symbol des Vaterlands. Wer sie angreift, muss mit drastischen Anfeindungen rechnen.

Symbolbild Frau mit Smartphone und Laptop bei der Arbeit / © GaudiLab (shutterstock)
Symbolbild Frau mit Smartphone und Laptop bei der Arbeit / © GaudiLab ( shutterstock )

Ana Lalic hatte sich Berichten (Donnerstag) zufolge einem Bürgerprotest angeschlossen und sich gegen den geplanten Bau einer serbisch-orthodoxen Kirche in Novi Sad ausgesprochen, der zweitgrößten Stadt des Landes. Das Gotteshaus soll bei einem beliebten Badeort am Ufer der Donau entstehen.

Drohungen und Hassbotschaften

Den Berichten zufolge erfuhr die Reporterin des Portals "nova.rs" nicht nur Drohungen durch regierungsnahe Boulevardzeitungen und die Hassbotschaften Unbekannter. Auch Politiker hätten Lalic kritisiert, berichtet der Sender "Slobodna Evropa". "Sie behandelt unsere Kirchen und Tempel wie Tabakläden", wird Verteidigungsminister Milos Vucevic zitiert.

Für Lalic kommt die Kritik jedoch wenig überraschend. Ihr zufolge ist Religion ein Thema, auf das in Serbien "Rechte und Nationalisten genauso empfindlich reagieren wie die Regierungspartei". Die serbisch-orthodoxe Kirche ist die größte Glaubensgemeinschaft des EU-Beitrittslandes; ihr gehören 85 Prozent der Serben an. Katholiken (5 Prozent) und Muslime (3 Prozent) sind Minderheiten.

Quelle:
KNA