Schwere Sturmschäden in KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen

Durch Orkane "Ylenia" und "Zeynep"

Nach Sturm "Ylenia" hat auch das Orkantief "Zeynep" in der Gedenkstätte Sachsenhausen Schäden angerichtet. In der Nacht zu Samstag seien weitere Teile der historischen Lagermauer umgeweht worden.

18.02.2022, Brandenburg, Sachsenhausen: Sturmtief «Ylenia» hat in der Nacht zum Donnerstag Teile der östlichen Lagermauer in der Gedenkstätte Sachsenhausen zum Einsturz gebracht. Die 1937 errichtete und weitgehend original erhaltene Lagermauer des KZ Sachsenhausen war Teil der Sicherungsanlagen, die das Häftlingslager umgaben, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten berichtete. (zu dpa: «Lagermauer der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen teilweise eingestürzt») Foto: -/Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/dpa  / © Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (dpa)
18.02.2022, Brandenburg, Sachsenhausen: Sturmtief «Ylenia» hat in der Nacht zum Donnerstag Teile der östlichen Lagermauer in der Gedenkstätte Sachsenhausen zum Einsturz gebracht. Die 1937 errichtete und weitgehend original erhaltene Lagermauer des KZ Sachsenhausen war Teil der Sicherungsanlagen, die das Häftlingslager umgaben, wie die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten berichtete. (zu dpa: «Lagermauer der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen teilweise eingestürzt») Foto: -/Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen/dpa / © Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen ( dpa )

Bei einem Gebäude im ehemaligen KZ-Industriehof seien Teile der Dachhaut abgetragen worden. Außerdem seien Bäume umgestürzt, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
am Samstag in Oranienburg mit..

Sturm zerstörte Lagermauer 

Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatte Sturm "Ylenia" die östliche Lagermauer, die das dreieckige Häftlingslager des KZ Sachsenhausen umschließt, auf einer Länge von etwa 200 Metern umgeweht. Der entstandene Gesamtschaden lässt sich laut Stiftung derzeit noch nicht beziffern. Bereits nach dem ersten Sturm ging die Stiftung von einem sechsstelligen Betrag aus. Wegen der Schäden bleibt die Gedenkstätte voraussichtlich bis einschließlich Dienstag zunächst geschlossen.

Die 1937 errichtete und weitgehend original erhaltene Lagermauer des KZ Sachsenhausen war Teil der Sicherungsanlagen, die das Häftlingslager umgaben. Sie bestanden aus einem Todesstreifen, den die Häftlinge nicht betreten durften, einem elektrisch geladenen Zaun, dem Posteingang und der Lagermauer. Bereits in der Vergangenheit sei die historische Lagermauer mehrfach durch Orkanstürme beschädigt worden, erklärte die Stiftung.

Mehr als 200.000 Menschen inhaftiert

Im KZ Sachsenhausen in Oranienburg waren von 1936 bis 1945 mehr als 200.000 Menschen inhaftiert. Zehntausende von ihnen wurden ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. Nach dem Krieg war das Areal von 1946 bis 1950 ein sowjetisches Speziallager.

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Eingangstor des ehemaligen Konzentrationslagers in der Gedenkstätte Sachsenhausen / © Paul Zinken (dpa)
Eingangstor des ehemaligen Konzentrationslagers in der Gedenkstätte Sachsenhausen / © Paul Zinken ( dpa )

Das KZ Sachsenhausen wurde im Sommer 1936 von Häftlingen aus den Emslandlagern errichtet. Es war die erste Neugründung eines KZ nach der Ernennung des Reichsführers SS Heinrich Himmler zum Chef der Deutschen Polizei im Juli 1936. Als Modell- und Schulungslager sowie als Konzentrationslager in unmittelbarer Nähe der Reichshauptstadt nahm das KZ Sachsenhausen eine besondere Stellung ein.

Quelle:
epd