Sanierung von Hildesheimer Dom war teurer als geplant

Millionen-Renovierung

Etwa 43,2 Millionen Euro kostete nun die Sanierung des Hildesheimer Domhofs - und damit sechs Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Die Mehrkosten "vor allem durch notwendige Mehraufwendungen an Material wie etwa Beton". 

Hildesheimer Dom / © Emily Wabitsch (dpa)
Hildesheimer Dom / © Emily Wabitsch ( dpa )

Die Baumaßnahmen am Hildesheimer Domhof waren sechs Millionen Euro teurer als ursprünglich geplant. Insgesamt kostete die Sanierung damit 43,2 Millionen Euro, wie das Bistum Hildesheim am Freitag mitteilte. Das Geld wurde für die Neugestaltung des Hildesheimer Doms, des Dommuseums samt anliegender Bauten sowie die Umgestaltung der Außenflächen verwendet. Die Sanierung war 2015 abgeschlossen worden.

Damit überstiegen die Sanierungskosten zum zweiten Mal die Planungen. Ursprünglich war die Diözese von einer Gesamtsumme von 37,2 Millionen Euro ausgegangen. Im März 2015 korrigierte sie die Zahl erstmals auf 41,4 Millionen Euro. Um Gründe für die unerwarteten Mehrkosten und mögliche Regressansprüche zu ermitteln, wurde eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt.

Mehr Material nötig 

Demnach entstanden Mehrkosten "vor allem durch notwendige Mehraufwendungen an Material wie etwa Beton". Darüber hinaus habe es weitere Ausgaben gegeben, "die nicht direkt den Baumaßnahmen am Dom und am Dommuseum zuzurechnen sind", wie etwa die Sanierung des Annenfriedhofs hinter der Apsis des Doms oder archäologische Maßnahmen.

Ein Teil der Mehrkosten hätte möglicherweise vermieden werden können, wenn das beauftragte Architekturbüro den Bauherren und die Bauleitung frühzeitig darüber informiert hätte, betonte jetzt das Bistum. Dazu wäre das Architekturbüro vertraglich verpflichtet gewesen. Man habe sich deshalb außergerichtlich darauf geeinigt, dass das Architekturbüro auf einen Teil seines Honorars verzichte, hieß es.

 

Zur Finanzierung des Gesamtprojekts wollte das Bistum ursprünglich rund 18,3 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln beitragen. Rund 16,4 Millionen Euro stammten von Bund, Land, Europäischer Union, diversen Stiftungen und kirchlichen Hilfswerken. Weitere 2,5 Millionen Euro sollten durch Spenden aufgebracht werden.

Der Eigenanteil des Bistums stieg nach den Angaben durch die höheren Ausgaben jetzt auf 25,5 Millionen Euro. Darin enthalten seien auch Mindereinnahmen an Spenden in Höhe von 1 Million Euro. Die Einnahmen waren den Angaben zufolge vom Fundraising prognostiziert worden, aber nicht eingetroffen. Zudem flossen in die Schlussrechnung Personal- und Projektleitungskosten sowie Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit ein, die zum Vorhaben der Domsanierung dazugehörten, aber in der ursprünglichen Kalkulation bisher nicht berücksichtigt worden waren. 

Hildesheimer Dom

Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar (KNA)
Hildesheimer Dom / © Daniel Pilar ( KNA )

Der erste Hildesheimer Dom wurde 872 errichtet. In seiner mehr als 1.000-jährigen Geschichte ist der Kirchenbau mehrmals erneuert oder umgebaut worden. Im Jahr 1046 wurde er durch einen Stadtbrand stark zerstört. Während der Barockzeit wurde der Innenraum mit Malerei und Stuck ausgeschmückt. Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten den Kirchenbau fast vollständig. Nach dem Wiederaufbau wurde er 1960 als bundesweit einziger Dom neu geweiht.

Heute zählt der Mariendom mit seiner Ausstattung zum Unesco-Weltkulturerbe.

Quelle:
KNA