Russische Kirche für Umerziehung von Kriegsgefangenen

Wie vor 80 Jahren?

Die russisch-orthodoxe Kirche will offenbar ukrainische Kriegsgefangene ähnlich umerziehen wie einst die Sowjetunion deutsche Nazis. Die Kirche bereite sich auf eine entsprechende Arbeit vor, so der orthodoxe Geistliche Burkow.

Russisch-orthodoxe Kirche in Moskau (shutterstock)

Der Präsidentenberater und orthodoxe Geistliche Waleri Burkow äußerte sich am Dienstag bei einer Konferenz in Moskau laut der Nachrichtenagentur Interfax. In der Ukraine hätten sich seit 2014 "im Grunde russische Menschen" in Nationalisten und Faschisten verwandelt. Nun müsse der umgekehrte Prozess besonders mit den Gefangenen durchgeführt werden, die Russland im Krieg gegen die Ukraine gemacht habe.

Wie beim "Großen Vaterländischen Krieg"?

Man stehe vor einer Aufgabe genau wie nach dem "Großen Vaterländischen Krieg" (1941-1945), so Burkow. In der Sowjetunion und in der DDR seien ehemalige Wehrmachtsoldaten umerzogen worden. Die Kirche bereite sich auf eine entsprechende Arbeit mit ukrainischen Kriegsgefangenen vor. Priester könnten mit ihnen sprechen und ihnen historische Literatur über die Entstehung des ukrainischen Staates geben, erklärte ein anderer Geistlicher.

Die russische Kriegspropaganda behauptet, die Ukraine müsse "entnazifiziert" werden. Von den 450 Parlamentsmandaten in Kiew ging bei der letzten Wahl 2019 allerdings nur eines an eine Politikerin einer rechtsextremen Partei. Die Gruppierung kam landesweit nur auf rund zwei Prozent der Wählerstimmen.

Quelle:
KNA