Das teilte das Amtsgericht Nürnberg am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. Die Verhandlung gegen den 63-jährigen Ordensmann wird demzufolge von einem anderen Strafrichter des Amtsgerichts fortgeführt. Einen neuen Termin dafür gebe es noch nicht, heißt es. Dem Jesuiten wird vorgeworfen, eine Rede zu einer Sitzblockade vor dem Nürnberger Hauptbahnhof gehalten und damit die Protestaktion unterstützt zu haben.
"Ich schicke Sie ins Gefängnis"
Einem Medienbericht zufolge hatte Richter Thomas Pucher noch vor Beginn der Beweisaufnahme erklärt, dass die Aktenlage eindeutig sei und er keine Bewährungsstrafe in Erwägung ziehe. "Ich schick Sie ins Gefängnis - das wissen Sie", sagte der Richter demnach zu dem Jesuiten.
Für Pater Alt Vertrauen in Richter zerstört
Alts Verteidiger Benjamin Schmitt erklärte dem Beitrag der "Nürnberger Nachrichten" zufolge: "Für meinen Mandanten ist das Vertrauen in die Unvoreingenommenheit des Richters zerstört." Der Richter selbst habe betont, nur "in drastischen und plakativen Worten volksnah und in einfacher Sprache" einem Angeklagten dargestellt haben zu wollen, welche Rechtsfolgen zu erwarten seien.
Der Ordensmann Alt war bereits vom 1. bis 25. April 2025 in der Justizvollzugsanstalt Nürnberg inhaftiert. Er hatte dort eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßt. Wegen Beteiligung an einer Straßenblockade war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden, die er aber nicht zahlen wollte. Stattdessen ging er lieber ins Gefängnis, auch um damit auf das Thema Klimaschutz aufmerksam zu machen.
Information der Redaktion: Dieser Artikel wurde am 08.05.2025 um 14.02 Uhr aktualisiert.