Restaurierung der Notre-Dame-Fenster in Köln startet

Kathedrale soll in altem Glanz erstrahlen

In Köln beginnt die Restaurierung von vier Kirchenfenstern aus der durch einen Brand beschädigten Kathedrale Notre-Dame in Paris. 2024 soll die Kirche wieder öffnen. Die Arbeiten der Dombauhütte werden mit Spenden finanziert.

Notre-Dame in der Abendsonne / © Corinne Simon (KNA)
Notre-Dame in der Abendsonne / © Corinne Simon ( KNA )

Nach vorbereitenden Arbeiten in der Kölner Dombauhütte fangen die dortigen Glasfachleute jetzt mit der eigentlichen Arbeit an, wie die nordrhein-westfälische Staatskanzlei am Montag in Düsseldorf mitteilte. Demnach reinigen sie nun die Fensterscheiben, kleben Sprünge im Glas, löten Brüche im Bleinetz, erneuern die Randbleie und verkitten die Außenseiten der Fensterpaneele neu. Den Wiedereinbau in Paris übernimmt die Dombauhütte mit französischer Unterstützung.

Blick in die Kathedrale Notre-Dame in Paris / © Guillaume Poli (KNA)
Blick in die Kathedrale Notre-Dame in Paris / © Guillaume Poli ( KNA )

In Köln hätten die Fenster zunächst in einer eigens eingerichteten Dekontaminationskammer von Bleistaub gereinigt werden müssen, der bei dem Brand entstanden sei, hieß es. Bei der Katastrophe im April 2019 war Notre-Dame teilweise zerstört worden. 2024 soll die Kirche wieder öffnen.

Vier Obengadenfenster

Laut Staatskanzlei beauftragte die zuständige Wiederaufbaubehörde in Frankreich im Frühjahr 2022 acht Werkstätten und Vereinigungen französischer Glasrestaurierungsateliers und Kunstschlosser damit, beschädigte Fenster aus dem weltberühmten Bauwerk zu reinigen und zu restaurieren.

Die Kölner Dombauhütte unterstütze diese Arbeiten und kümmere sich um vier Obergadenfenster mit abstrakten Formen, die der französische Glasmaler Jacques Le Chevallier 1965 gefertigt hatte. Ermöglicht wird die Zusammenarbeit über die Spendenaktion "NRW für Notre-Dame", bei der insgesamt rund eine halbe Million Euro zusammenkamen.

Ehre zu helfen

"Es ist uns eine große Ehre, dabei mitzuhelfen, dass die Kathedrale von Paris wieder so erstrahlen kann, wie sie einst geleuchtet hat", sagte Dombaumeister Peter Füssenich. "Der Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris hat uns alle tief getroffen", ergänzte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der auch deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter ist. Eines der Wahrzeichen Europas in Flammen zu sehen, sei "schmerzhaft und erschütternd" gewesen. Die Restaurierung der vier Fenster in Köln unterstreiche die enge Bindung zwischen Deutschland und Frankreich.

Der Innenraum von Notre-Dame, Paris, kurz nach dem Brand im April 2019 / © Christophe Petit Tesson (dpa)
Der Innenraum von Notre-Dame, Paris, kurz nach dem Brand im April 2019 / © Christophe Petit Tesson ( dpa )

Wüst informiert sich am Montagvormittag in Köln über den Stand der Dinge. Ihn begleiten unter anderem die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission Maria Böhmer, der französische Botschafter Francois Delattre und der Notre-Dame-Sonderbeauftragte Jean-Louis Georgelin. Delattre bedankte sich vorab für die Unterstützung der Dombauhütte. Diese Kooperation sei einmalig.

Hintergrund

Die frühgotische Pariser Bischofskirche Notre-Dame ist ein Wahrzeichen von Paris. Vielen gilt sie als Inbegriff von Frankreichs Kathedralen. Die der Gottesmutter Maria geweihte Kirche liegt exponiert auf der Seine-Insel Ile de la Cite im historischen Zentrum und wurde vor dem Großbrand von 2019 jährlich von rund 12 bis 14 Millionen Menschen besucht.

Ansicht der Südseite der Kathedrale Notre-Dame de Paris - Unsere liebe Frau von Paris aus dem Jahr 2009.  / © Harald Oppitz (KNA)
Ansicht der Südseite der Kathedrale Notre-Dame de Paris - Unsere liebe Frau von Paris aus dem Jahr 2009. / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA