Renovabis appeliert an Kyrill wegen des Getreideabkommens

Hunger als Waffe?

Das katholische Osteuropa-Hilfswerk Renovabis hat den Moskauer Patriarchen Kyrill I. aufgefordert, sich für eine Fortsetzung des Getreideabkommens einzusetzen. Russland kalkuliere den Hunger vieler Menschen besonders in Afrika ein.

Ein Bagger verlädt in einem Getreidehafen Getreide in ein Frachtschiff.  / © Andrew Kravchenko (dpa)
Ein Bagger verlädt in einem Getreidehafen Getreide in ein Frachtschiff. / © Andrew Kravchenko ( dpa )

So kritisierte Renovabis-Geschäftsführer Thomas Schwartz den Kreml am Dienstag in Freising.

Thomas Schwartz / © Dieter Mayr (KNA)
Thomas Schwartz / © Dieter Mayr ( KNA )

Dort seien Millionen Menschen auf Lebensmittel wie Weizen und Sonnenblumenöl aus der Ukraine angewiesen. "Eine solche gegen die Zivilbevölkerung in vielen Ländern der Welt gerichtete Kriegsstrategie verstößt gegen jede Moral."

Unser tägliches Brot

Schwartz erinnerte in diesem Zusammenhang an das "Vaterunser", das Christen aller Konfessionen täglich beteten. Eine Bitte lautet: "Unser tägliches Brot gib uns heute." Daraus erwachse ein Auftrag für alle Christinnen und Christen, gegen den Hunger auf der Welt zu kämpfen, sagte der Hilfswerkschef. Der russisch-orthodoxe Patriarch solle dementsprechend seinen Einfluss im Kreml geltend machen.

Am Montag war das Abkommen zwischen den Vereinten Nationen, der Türkei, Russland und der Ukraine ausgelaufen. Es ermöglichte der Ukraine eine Ausfuhr von Getreide und Düngemitteln über das Schwarze Meer.

Das Stichwort: Schwarzmeer-Getreide-Initiative

Russland will die Schwarzmeer-Getreide-Initiative vorerst nicht verlängern. Das knapp ein Jahr alte Abkommen ermöglichte die sichere Verschiffung von Agrargütern aus der Ukraine über das Schwarze Meer. Mit der Entscheidung Russlands läuft das Abkommen am Montagabend aus.

Getreide reift auf einem Feld / © Arne Dedert (dpa)
Getreide reift auf einem Feld / © Arne Dedert ( dpa )
Quelle:
KNA