Religionssoziologe Pollack sieht immer vageres Gottesbild

Kaum Relevanz für Lebensgestaltung

Das Gottesbild vieler Menschen wird nach den Worten des Münsteraner Religionssoziologen Detlef Pollack immer vager. "In allen westeuropäischen Ländern sagen die meisten, die an Gott glauben, ich glaube an eine höhere Macht."

Leuchtender Himmel / © Denis Belitsky (shutterstock)

Pollak äußerte sich am Donnerstag in einem Online-Gespräch der Katholischen Akademie Berlin. Es sei "eine Art vage Religiosität, die sich sehr stark an das anlehnt, was bisher konventionell und traditionell unter christlichem Glauben verstanden wurde", gleichzeitig aber weniger Relevanz für die persönliche Lebensgestaltung habe.

Rückzug der Relevanz von Religion

Pollack sagte mit Blick auf empirische Untersuchungen: "Solch eine vage Religiosität hat einen viel geringeren Effekt etwa auf die Kindererziehung oder auch politische Einstellungen." Insofern sei er der Ansicht, dass ein so verbreitetes vages Gottesbild auch einhergehe mit einem Rückgang der Relevanz von Religion schlechthin in der Gesellschaft. Das wiederum sei in den USA trotz aller ebenfalls stattfindenden Säkularisation noch anders. Dort gebe es ein mehrheitlich stärkeres personales Gottesbild. "Dort ist Gott viel stärker als eine Größe gedacht, die in unserer alltäglichen Lebensgestaltung eine Rolle spielen soll und uns beeinflussen kann."

Quelle:
KNA
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