Religionsfreiheitsbeauftragter Schwabe besucht Nigeria

Wie tragen Religionen positiv zur Entwicklung bei?

In Nigeria gibt es in der Bevölkerung annährend gleich viele Muslime und Christen. Das Land gilt als eine gutes Bespiel für das Zusammenleben der Menschen verschiedener Glaubensrichtungen. Warum kommt es dennoch zu Konflikten?

Frauen in Nigeria (KNA)
Frauen in Nigeria / ( KNA )

Der Religionsfreiheitsbeauftragte Frank Schwabe (SPD) informiert sich in Nigeria über das Zusammenleben von Muslimen und Christen. "Ich will vor Ort mehr über die Voraussetzungen erfahren, wie Religionen zur Entwicklung eines Landes positiv beitragen können", sagte der Beauftragte für Religions- und Weltanschauungsfreiheit der Bundesregierung am Montag in Berlin.

Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit / © Harald Oppitz (KNA)
Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit / © Harald Oppitz ( KNA )

Zusammenleben und Konflikte

Schwabe bereist laut Angaben des Entwicklungsministeriums in den kommenden Tagen das westafrikanische Land, dessen Bevölkerung je etwa zur Hälfte aus Muslimen und Christen besteht. Nigeria sei für das Zusammenleben beider Religionen ebenso bekannt wie für Konflikte entlang religiöser Trennlinien, sagte Schwabe. Schwabe will sich demnach über die Spannungen zwischen muslimischen Hirten und christlichen Bauern ebenso wie über den Umgang mit weiblicher Genitalverstümmelung und den Einfluss von religiösen Akteuren zur Verhinderung dessen informieren.

Gespräch mit Atheist

Menschen, die sich für die Freiheit des Nichtglaubens einsetzen, will Schwabe nach eigenem Bekunden ebenso in den Blick nehmen. Er werde daher beispielsweise Angehörige und Anwälte des inhaftierten Atheisten Mubarak Bala treffen. Der Präsident der Humanistischen Vereinigung Nigerias sei vor wenigen Monaten zu 24 Monaten Haft verurteilt worden. Diesen Fall werde er auch in Gesprächen mit nigerianischen Regierungsvertretern thematisieren, so Schwabe.

 

SPD-Politiker Schwabe neuer Religionsbeauftragter der Bundesregierung

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe (51) ist neuer Beauftragter der Bundesregierung für die weltweite Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Einem entsprechenden Vorschlag von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) stimmte das Bundeskabinett am 5. Januar 2022 zu, wie das Entwicklungsministerium mitteilte.

Bundeskanzleramt in Berlin / © Bernd von Jutrczenka (dpa)
Bundeskanzleramt in Berlin / © Bernd von Jutrczenka ( dpa )
Quelle:
KNA
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