Reihe "Berichte zum Frieden": Eine deutsche Ärztin beschreibt ihren Kampf gegen Malaria und für die Ärmsten im Tschad

Mit wenig viel erreichen

Als "größte menschenrechtliche und humanitäre Katastrophe der Gegenwart bezeichnete jüngst der Bundestag die Lage in der westsudanesischen Krisenregion Darfur. Nicht weniger dramatisch: die Gewalt im benachbarten Tschad. Beobachter warnen angesichts der wachsenden Gewalt in dem Grenzgebiet vor einem "afrikanischen Flächenbrand". - Hören Sie in der domradio-Adventsreihe "Berichte zum Frieden" ein Gespräch mit Theresia Pellio. Die Ärztin sorgt in einer Krankenstation der Comboni-Missionare für die Ärmsten des Tschad. Eine Aufgabe mit zahlreichen Problemen und Hindernissen.

 (DR)

Keine Strukturen, dafür Malaria
"Es gibt hier keine Strukturen", beschreibt Theresia Pellio die Situation. Zum Beispiel seien weder Medikamente vorhanden, noch bestünde die Möglichkeit, eine Schulbildung zu erhalten.

Die Deutsche hat erst vor drei Monaten ihre Arbeit im Tschad aufgenommen. Zuvor leitete sie ein kirchliches Krankenhaus in Kitgum im Norden Ugandas. Seit 1997 kümmerte sich Theresia Pellio dort um schwerkranke Kinder. "Killerkrankheit Nummer eins", damals wie heute: Malaria. "Manche Kinder sterben noch, während ich sie ärztlich behandle."

Ein weiteres großes Problem - neben Krankheiten und der chronischen Unternährung - ist die Hygiene. Die Menschen im Tschad leben in kleinen Hütten. Viel mehr besitzen sie nicht, vielleicht noch einige wenige Gegenstände - und die werden für alles benutzt. So wird beispielsweise der einzige Topf im „Haushalt" zum Auffangen der Körperausscheidungen verwendet. Gleichzeitig diene er der Nahrungsaufnahme, so Theresia Pellio.

"Ein gerettetes Kind - das macht mich froh"
Nicht nur die mangelnde Hygiene macht der Chirurgin zu schaffen. In ihrer Krankenstation gibt es keine regelmäßige Energieversorgung. Der Dieselgenerator kann täglich nur an drei Stunden laufen. "Alle Arbeit, die Strom benötigt, kann nur dann erledigt werden."

Aber immerhin, sagt Theresia Pellio, kann sie etwas erreichen. Zwar mit wenigen Mitteln, dafür danken es ihr die Menschen umso mehr. "Ein gerettetes Kind und die Freude der Familie anschließend - das macht mich froh."

Wenn Sie die Arbeit Theresia Pellios und der Comboni-Missionare im Tschad unterstützen wollen: Mehr Informationen finden Sie hier.