Kölner Partizipationsprojekt für Elisabeth-Preis nominiert

Rampen aus Lego-Steinen

Wie sollen Rollstuhlfahrer in Geschäfte und Einrichtungen kommen? Eine Gruppe junger Menschen hatte eine einfache Idee: Über eine Rampe aus Lego-Steinen. Damit sind sie für den Elisabeth-Preis der CaritasStiftung nominiert worden. 

Symbolbild: Lego-Rampen für Rollstuhlfahrer / ©  Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Symbolbild: Lego-Rampen für Rollstuhlfahrer / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

DOMARDIO.DE: Sie bauen tatsächlich Rampen aus Lego-Steinen?

Luna Zielke (junge Stadt Köln e.V.): Genau. Die Idee ist ungefähr Anfang 2017 entstanden. Seitdem bauen wir Lego-Rampen. Wir verteilen sie an Geschäfte oder Einrichtungen, die eine Stufe vor der Tür haben. So können dann zum Beispiel auch Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer in die Geschäfte oder in die Einrichtung kommen.

DOMARDIO.DE: Sind die Steine denn stabil genug?

Zielke: Wir verkleben das Ganze natürlich gut, damit es nicht zerbricht. Auch, damit es, falls es mal runterfallen sollte, nicht wieder in seine Einzelteile zerfällt. Das hält tatsächlich sehr gut. Bisher hat sich das gut bewährt.

DOMARDIO.DE: Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Zielke: Die Idee ist entstanden, weil eine unserer Mitstreiterinnen, Caro, gesehen hat, wie der Rollstuhl-Aktivist Raul Krauthausen einmal so eine Rampe gebaut hat. Sie sitzt selbst im E-Rollstuhl und dachte, dass es eine großartige Idee wäre, wenn man das in einem größeren Projekt umsetzen würde.

DOMARDIO.DE: Melden sich dann Geschäft bei Ihnen und sagen: "Baut mir mal eine Rampe!"?

Zielke: Mittlerweile läuft es genau so. Ganz am Anfang, als das Projekt noch nicht so bekannt war, sind wir durch die Stadt gezogen, haben geeignete Geschäfte angesprochen und gefragt, ob sie an dem Projekt teilnehmen wollen. Dadurch, dass es ein bisschen bekannter geworden ist, ist es so, dass Geschäfte uns auch anschreiben und fragen, ob wir ihnen da nicht eine Rampe bauen könnten.

DOMARDIO.DE: Wer baut denn mit Ihnen an den Rampen?

Zielke: Das Projekt findet im Rahmen "Junge Stadt Köln" statt. Das ist ein Verein, der Jugendlichen in Köln die Möglichkeit geben möchte, bestimmte Partizipationsprojekte umzusetzen. Die Teilnehmenden sind zwischen 15 bis 24 Jahren alt. Wir sind eine ganz gemischte Gruppe.

DOMRADIO.DE: Der Elisabeth-Preis der CaritasStiftung im Erzbistum Köln wird heute Abend auf DOMRADIO.DE im Web-TV übertragen. Caro, die Sie eben schon angesprochen haben, ist auch dabei. Wie wichtig ist es für Ihre Gruppe, heute nominiert zu sein?

Zielke: Wir fühlen uns wahnsinnig geehrt. Vor allen Dingen dadurch, dass das Projekt ja schon einige Jahre alt ist und wir das Gefühl haben, dass es gerade in der letzten Zeit immer mehr Aufmerksamkeit bekommt. Da ist die Nominierung für so einen Preis, etwas ganz, ganz Besonderes.

DOMARDIO.DE: Wer sich jetzt an sie wenden möchte und sagt: "Ich brauche so eine Rampe". Wie meldet man sich dann am besten bei Ihnen?

Zielke: Am besten schaut man auf unserer Webseite nach: junge Stadt Köln. Da findet man das Projekt schnell. Dort stehen auch die Kontakt-E-Mail-Adressen, falls man entweder teilnehmen möchte oder Legosteine spenden möchte.

Das Interview führte Michelle Olion. 


Quelle:
DR
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