Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU) erklärte, zu dem Test gebe es keine Alternative.
Wer Deutscher werden wolle, müsse über seine Rechte und Pflichten informiert sein und Grundwissen über die deutsche Geschichte, Kultur und Lebensweise besitzen.
"Trivial Pursuit"
Der Test besteht aus einem Katalog von 300 bundesweit einheitlichen Fragen und zehn speziellen Fragen zum jeweiligen Bundesland. Die Fragen sind im Internet zugänglich. In Einbürgerungskursen werden die Teilnehmer an den Volkshochschulen (VHS) auf den Test vorbereitet.
Ausländer, die Deutsche werden wollen, müssen von 33 Fragen mindestens 17 richtig beantworten. Einige Ausländerorganisationen haben den Test als neues Hindernis für Einbürgerungswillige kritisiert.
Nachbessern
Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Sebastian Edathy (SPD), fordert eine Überarbeitung des seit Wochenbeginn obligatorischen Einbürgerungstests. Unter den Fragen seien viele irreführend oder sachlich falsch, kritisierte Edathy am Montag im Deutschlandradio Kultur. Er habe den Eindruck, der Test sei «einigermaßen schlampig gemacht» und «mängelbehaftet». Er sei aber kein Gegner des Tests.
Edathy beanstandete «an die 70 Fragen» aus dem Fragekatalog für den Einbürgerungstest. So unterstelle der Test beispielsweise, dass man die Europa-Abgeordneten direkt wählen könne. «Das ist grundfalsch. Das ist eine Listenwahl», sagte der SPD-Politiker.
Er verglich den Einbürgerungstest mit der theoretischen Führerscheinprüfung, bei der man auch durch Auswendiglernen Dinge lerne, von denen man wenig für die spätere Fahrpraxis brauche. Nun könne man zwar sagen, «Auswendiglernen ist auch typisch deutsch, und wer demonstriert, dass er das kann, der hat auch eine wesentliche Voraussetzung für die Einbürgerung erfüllt, aber das kann ja nicht Zweck des Tests sein».
Quiz um den deutschen Pass
17 aus 33
Einbürgerungswillige müssen in Deutschland seit Beginn des Monats einen Test bestehen, um die deutsche Staatsbügerschaft zu erhalten. Die Bundesregierung erhofft sich davon bessere Kenntnisse über die Bundesrepublik und in der Folge eine bessere Integration der Ausländer in Deutschland. Mit diesem Test werde Integration nicht gefördert, meint Roberto Alborino vom Deutschen Caritasverband im domradio Interview.
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