Queergemeinde Münster lobt Synodalen Weg

Kirche hat Reformwillen bewiesen

Die katholische Kirche in Deutschland hat nach Ansicht der Queergemeinde Münster mit ihrem Synodalen Weg "Reformwillen und ein klein wenig mehr Menschenfreundlichkeit bewiesen". Aber es gab auch Kritik aus der westfälischen Stadt.

Fünfte Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht (KNA)
Fünfte Synodalversammlung / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Denn die Beschlüsse kämen zu spät und gingen nicht weit genug, erklärte die Queergemeinde am Sonntag in Münster.

Für queere Menschen sind laut der Gemeinde aber entscheidende Punkte auf den Weg gebracht worden: die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. "Bislang geschieht dies oft noch in Hinterzimmern, aber zumindest unter Ausschluss der Öffentlichkeit und befindet sich in einer pastoralen Grauzone."

Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol (shutterstock)
Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol ( shutterstock )

Allerdings bedeute Segnung noch nicht die Ehe für Alle. Das englische Wort "queer" ist ein Sammelbegriff für sexuelle Minderheiten, unter denen Homosexuelle die größte Gruppe sind.

Beschlüsse gehen nicht weit genug

Für viele queere Menschen gingen die Beschlüsse verständlicherweise nicht weit genug, hieß es. Doch die Entscheidungen hätten auch Auswirkungen auf Menschen, die mit der Kirche nichts (mehr) am Hut hätten.

Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt / © Maximilian von Lachner (SW)
Fünfte Synodalversammlung in Frankfurt / © Maximilian von Lachner ( SW )

"Religionen und somit auch die römisch-katholische Kirche haben viel Einfluss auf die Meinung, Akzeptanz und Toleranz von Menschen und somit direkten Einfluss auf die Akzeptanz für uns alle", betont die Gemeinde.

Die fünfte und letzte Synodalversammlung von Donnerstag bis Samstag in Frankfurt beschloss, dass es künftig Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare sowie für wiederverheiratete Geschiedene geben soll. Zudem sprach sich die Versammlung dafür aus, den Papst zu bitten, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen. Auch soll Frauen und nicht geweihten Männern künftig die Predigt in Gottesdiensten gestattet sein.

Die Voten des Synodalen Wegs im Überblick

Die fünfte und letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt (9. - 11. März) hat Beschlüsse zu Reformen in der katholischen Kirche gefasst. Insgesamt berieten die 210 Delegierten von Donnerstag bis Samstag zehn Papiere. Acht Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet. Ein Text wurde zur Weiterbearbeitung in den noch zu gründenden Synodalen Ausschuss überwiesen. Ein Text passierte die Erste Lesung und ist deswegen noch nicht final beschlossen.

Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fasst wesentliche Inhalte und Abstimmungsergebnisse zusammen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA