Prachtband über Engel und Dämonen auf Buchmesse vorgestellt

Von guten und bösen Geistern

Engel, Teufel und Dämonen: Seit Jahrhunderten befassen sich Künstler mit himmlischen und dämonischen Wesen. Zu einer Reise durch diese Zwischenwelten lädt ein neuer Bildband ein, der auf der Buchmesse präsentiert wurde.

Autor/in:
​Christoph Arens
Frankfurter Buchmesse / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Frankfurter Buchmesse / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Es dürfte wohl eine der gewichtigsten Neuerscheinungen dieses Bücherherbstes sein: Elf Kilo wiegt der Prachtband "Angelus & Diabolus", den der Potsdamer Verlag h.f.ullmann am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse vorstellte. Auf 800 Seiten und mit mehr als 1.100 Farbfotografien lädt der handgebundene Wälzer im Großformat zu einem Streifzug durch 2.000 Jahre christlicher Kunst ein.

Der Bildband handelt von Engeln, Teufeln und Dämonen und dokumentiert damit den Einzug des Fantastischen in die christliche Kunst. Schutzengel, Seelenbegleiter und apokalyptische Kämpfer auf der guten und Satan und Drachen auf der finsteren Seite: Mal sind es schaurige Visionen, mal hoffnungsvolle Bilderwelten, die in Kunstwerken etwa von Hieronymus Bosch und Matthias Grünewald zum Vorschein kommen.

Verlag investiert Millionen

In punkto Ausstattung, Qualität und Preis knüpft h.f.ullmann mit dem neuen Projekt an den 2010 erschienenen Prachtband "Ars Sacra" (Sakrale Kunst) an. Davon konnten die Potsdamer bemerkenswerte 16.000 Exemplare allein in Deutschland und rund 50.000 weltweit verkaufen, wie Verleger Herbert Ullmann sagte.

"Ars Sacra" erschien in 11 Sprachen und mehr als 30 Ländern. Auch "Angelus & Diabolus" wird vom Start weg in vier Sprachen übersetzt. Nur wegen des gleichzeitigen Drucks mehrerer Sprachausgaben sei das Werk überhaupt finanzierbar, heißt es beim Verlag. In "Engel und Teufel" habe man mehr als eine Million Euro investiert.

Zehn Jahre Vorarbeiten

Verantwortlich für das neue Projekt zeichnen wieder die Macher von "Ars Sacra", Rolf Toman und Achim Bednorz. Letzterer ist in den Museen und Kirchen Europas auf fotografische Spurensuche gegangen und hat dabei rund 150.000 Kilometer zurückgelegt. Zehn Jahre haben die Vorarbeiten zu dem Buch gedauert.

"Darf ich Sie als verrückt bezeichnen?" Diese respektvolle Frage richtete das Fachmagazin "Buchmarkt" kürzlich an Verleger Ullmann. Doch der bereut den großen Aufwand und das buchhändlerische Risiko für das neue Großprojekt nach eigenen Worten "keine Sekunde". Er räumt aber ein, dass es sich um ein Abenteuer handele.

Buch als Bekenntnis

Ullmann sieht den neuen Wälzer auch als Bekenntnis: "Ich möchte unserer Branche sagen, dass sich so opulente Bücher auch im Zeitalter digitaler Medien nicht nur lohnen, sondern durch E-Books nicht zu ersetzen sind." Manchmal sei das gute alte Buch eben immer noch unschlagbar, fügte Ullmann hinzu. "Bei E-Books käme die Opulenz der Fotos einfach nicht rüber. Und auch nicht die Brillanz, die ein exzellenter Druck bieten kann." 

Der Verleger hofft, dass "Menschen in der schneller werdenden Zeit auch Gegengewichte suchen, Dinge langsamer erfahren wollen und sich Zeit nehmen für gewisse Schönheiten".


Quelle:
KNA