Frankfurter Buchmesse eröffnet

Flandern, Niederlande und Luther

Die 68. Frankfurter Buchmesse ist eröffnet. Nach der Eröffnungsfeier am Dienstagabend präsentieren sich von Mittwoch bis Sonntag mehr als 7.000 Aussteller aus rund 100 Ländern auf der nach eigenen Angaben weltweit größten Bücherschau.

Frankfurter Buchmesse eröffnet / © Frank Rumpenhorst (dpa)
Frankfurter Buchmesse eröffnet / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

Eine der Neuheiten: die zum 500. Reformationsjubiläum überarbeitete Lutherbibel. Am Mittwoch wird der Erstverkaufstag der neuen Bibel-Ausgabe auf der Messe gefeiert. Vor dem Jubiläum im nächsten Jahr haben rund 70 Experten im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die revidierte Luther-Übersetzung aus dem Jahr 1984 überarbeitet. Die neue Bibel wird auf der Messe in 14 unterschiedlichen Startausgaben in einer Erstauflage von 250.000 Exemplaren präsentiert.

Flandern und Niederlande Ehrengäste

Flandern und die Niederlande sind in diesem Jahr gemeinsam Ehrengast der Literaturschau. Zur Eröffnungsfeier waren neben dem EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz (SPD) unter anderen der niederländische König Willem-Alexander und das belgische Königspaar Philippe und Mathilde nach Frankfurt gekommen. 72 Autoren aus diesem Kulturraum kommen nach Frankfurt, darunter bekannte Schriftsteller wie Cees Nooteboom, Jessica Durlacher, Connie Palmen, Leon de Winter oder Arnon Grünberg.

Die ersten drei Messetage sind Fachbesuchern vorbehalten. Am Wochenende hat dann das allgemeine Lesepublikum Zutritt. Die Veranstalter rechnen mit rund 300.000 Besuchern. Bis Sonntag sind rund 4.000 Veranstaltungen mit mehr als 600 Autoren geplant.

Bereits am Montagabend hatte Bodo Kirchhoff in Frankfurt den Deutschen Buchpreis entgegengenommen. Traditionell wird zum Abschluss der Buchmesse am Sonntag der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Er geht in diesem Jahr an die Publizistin Carolin Emcke.

Zukunft Europas prägt Buchmesse

Der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, sagte vor dem Auftakt zu Journalisten in Frankfurt, gesellschaftliche Debatten um die Zukunft Europas prägten das diesjährige Event. "Als größte internationale Messe für Inhalte ist die Frankfurter Buchmesse der Ort, an dem sich die Komplexität einer zunehmend vernetzten Welt, ihre Fragmentierung, aber auch ihre Vielfalt deutlich ablesen lässt."

Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Heinrich Riethmüller, betonte, in einer von Spaltung, Dissens und Konfrontation geprägten Zeit müsse die Buch- und Medienbranche eine wichtige Rolle ausfüllen. "Gerade jetzt braucht die Gesellschaft starke und unabhängige Ideen- und Inhaltsvermittler, die Informationen und Geschehnisse einordnen, hinterfragen und differenzieren." Nie seien Buchmenschen und Kulturschaffende wichtiger gewesen als heute.

Mit "The Arts+" soll es erstmals eine "Messe innerhalb der Messe" für die Kunstbranche geben. In Halle 4.1. werden unter anderem das Museum of Modern Art New York, das Victoria & Albert Museum, das Metropolitan Museum of Art sowie das Google Cultural Institute ausstellen. Ein Wachstumsbereich auf der Buchmesse - wie auch auf den internationalen Buchmärkten - ist das Segment Kinder- und Jugendbuch: Rund 300 Kinder- und Jugendbuchverlage präsentieren sich in Frankfurt auf einer 4.000 Quadratmeter großen Fläche.

 

Quelle:
epd , KNA