Pontifikalamt im Kölner Dom

Ostermontag

DOMRADIO.DE übertrug am Ostermontag das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Ansgar Puff. Es sangen und musizierten die Domkantorei Köln und die Kölner Domkapelle unter der Leitung von Joachim Geibel.

Blick auf den Kölner Dom / © YuryKara (shutterstock)

Zu Gehör gebracht wurde die Messe G-Dur von Franz Schubert. Die Solisten waren Theresa Klose (Sopran), Maximilian Fieth (Tenor) und Frederik Schauhoff (Bass). Die Orgel spielte Winfried Bönig.

"Da sagte er zu ihnen: ihr Unverständigen, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht." (Lk 24, 25-27)

Impuls zum Evangelium Lk 24, 13–35

Ostern kann auf allen Wegen wahr werden. Selbst wenn Menschen, wie die beiden Jünger in ihrem Schmerz und Unverständnis, sich von der Heiligen Stadt abwenden, deutlich Abstand nehmen wollen. Denn dort war das große Leid geschehen, das ihnen so schwer zu schaffen macht. Was ihr Leben bewegte, erfüllte, mit Hoffnung erfüllte, war zerfallen. Es war ihnen wie ein Haufen Asche, der übrigbleibt, wenn das Feuer tot und ausgebrannt ist. Aber es ist nicht tot, es arbeitet weiter in ihnen, lässt sie nicht los. »Unter der Asche ein heimliches Feuer«, wie Joan Chittister im Jahr 2004 schrieb.

Und der Mann, dem sie auf diesem Weg begegnen, der ein Stück des Weges mit ihnen geht, führt sie dahin, dass sie es entdecken und erfahren, Schritt für Schritt mehr. Das gilt zu jeder Zeit, für jeden Menschen neu. Immer neu ist zu gewinnen, was wir schon besitzen. Wie das gehen kann? Guardini schrieb: »Richtig sehen lernen, richtig hören, richtig tun. Das ist das große Sehen-Lernen, das Wissend-Werden. Bevor das nicht kommt, bleibt uns alles stumm und dunkel.« 

Das bedeutet auch: Was uns stumm und dunkel scheint, ist genau der Stoff, an dem sich die Glut unter der Asche entflammen und neu brennen und leuchten kann. Aber dazu müssen wir unsere Realität, unser Nichtverstehen mit der Asche und der Glut in Berührung kommen lassen – so ehrlich, wie es uns nur möglich ist. Dann können einem die Augen ganz neu aufgehen. Dann können auch unsere Wege durchs Dunkel Osterwege werden und sein.

Johanna Domek OSB. Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, April 2024, www.tedeum-beten.de

Quelle: