Pilgertourismus im Heiligen Land auf Niveau wie vor Corona

Anlaufstelle für alle Konfessionen

Der christliche Pilgertourismus im Heiligen Land hat nach Angaben des Christian Information Center in Jerusalem wieder die Größenordnung der Vor-Corona-Zeit erreicht. In diesem Jahr feiert das Center sein 50-jähriges Bestehen.

Tourist in Jerusalem / © michelangeloop (shutterstock)

Bis Mitte Mai hat die von den Franziskanern geleitete Anlaufstelle für Pilger und Besucher rund 8.400 Gruppen mit 332.000 Personen beraten und betreut.

Jerzy Kraj, Direktor des Christian Information Center, bei einem Vortrag am 23. Mai 2023 in Jerusalem  / © Andrea Krogmann (KNA)
Jerzy Kraj, Direktor des Christian Information Center, bei einem Vortrag am 23. Mai 2023 in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Im gesamten Jahr 2019 seien es 16.350 Gruppen mit 613.400 Personen gewesen, teilte Christian Information Center (CIC)-Chef Jerzy Kraj am Mittwochabend mit.

50 Jahre CIC

Infolge strenger Corona-Beschränkungen waren Israel und die Palästinensergebiete für ausländische Touristen rund zwei Jahre lang weitgehend gesperrt. Das CIC, das seinen Sitz am Jaffa-Tor zur Jerusalemer Altstadt hat, feiert in diesen Tagen sein 50-jähriges Bestehen.

Eingang zum Christian Information Center (CIC) in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Eingang zum Christian Information Center (CIC) in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

In dem Gebäude war von 1859 bis 1917 die Kaiserlich-Österreichische Post untergebracht. Nach dem Ende der Osmanischen Zeit hatte dort die Banco di Roma einen Sitz.

Das Christian Information Center liefert seit 1973 christlichen Pilgern Informationen über das Heilige Land und die Heiligen Stätten, über Öffnungszeiten und Gottesdienstfeiern.

Unter Leitung von Franziskanern

Es ist aber zunehmend auch Anlaufstelle für jüdische und muslimische Reiseführer und Tourismus-Manager sowie für alle Interessierten, die sich über das Christentum in der Region informieren wollen.

Geleitet wird es von der Kustodie der Franziskaner, die im Auftrag des Papstes für die Heiligen Stätten im Heiligen Land zuständig ist.

Blick von der Dachterrasse des Christian Information Centers auf die Altstadt von Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Blick von der Dachterrasse des Christian Information Centers auf die Altstadt von Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

Die meisten Anfragen an das CIC kämen aus den USA, gefolgt von Italien, Polen, Brasilien und Spanien, führte Kraj aus. Aus Deutschland habe er in diesem Jahr bislang Anfragen für 198 Gruppen mit 8.134 Personen erhalten; in der Statistik bedeutet das Rang elf - wie auch vor vier Jahren. Knapp ein Viertel aller Gesuche erhalte das CIC von Nicht-Katholiken.

Die Grabeskirche in Jerusalem und die Grabkapelle

Die Grabeskirche im christlichen Viertel der Jerusalemer Altstadt wurde ursprünglich 325 nach Christus unter Helena, der Mutter des römischen Kaisers Konstantin, erbaut. Sie soll sich der Überlieferung nach an der Stelle befinden, wo Christus nach seinem Tod am Kreuz beerdigt wurde und wieder auferstand. Damit ist sie das wichtigste Heiligtum der Christen. Traditionell feiern Gläubige dort das Osterereignis.

Blick auf das Kerzenmeer in der Grabeskirche / © Tsafrir Abayov (dpa)
Blick auf das Kerzenmeer in der Grabeskirche / © Tsafrir Abayov ( dpa )
Quelle:
KNA