Papstbesuch laut Sant'Egidio "entscheidend" für den Südsudan

Hoffnung auf Dialog und Versöhnung

Die katholische Laiengemeinschaft Sant'Egidio hofft auf Papst Franziskus als Friedensvermittler im Südsudan. Anfang Februar soll das Kirchenoberhaupt in das Land reisen und zuvor die Demokratischen Republik Kongo besuchen.

Südsudan / © Frontpage (shutterstock)

Man sei zuversichtlich, dass der Papst "alle Akteure ermutigt, in Dialog miteinander zu treten und die nationale Versöhnung zu suchen", sagte Sant'Egidio-Auslandschef Mauro Garofalo am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das sei entscheidend für ein Land, das "seit Erlangung seiner Unabhängigkeit nur Gewalt erlebt" habe.

Sant'Egidio vermittelt im Südsudan

Die katholische Organisation mit Sitz in Rom vermittelt zwischen der Regierung in der Hauptstadt Juba und bewaffneten Rebellen. "Die Freundschaft zwischen Sant'Egidio und dem Südsudan reicht bis in die Zeit zurück, als der Südsudan offiziell noch gar nicht existierte", so Garofalo. Diese Beziehung habe man genutzt, um einen "inklusiven Prozess" anzustoßen. 2020 unterzeichneten die Regierung von Präsident Salva Kiir und Rebellen, die nicht Teil des Friedensabkommens von 2018 waren, die sogenannte Rom-Erklärung. Darin stimmten sie überein, unter der Vermittlung von Sant'Egidio weiterzuverhandeln. 

Zuletzt erlebte der Dialog aber einen Dämpfer. Südsudans Regierung brach die Gespräche ab, nachdem sie die Rebellen beschuldigt hatte, einen weiteren Krieg vorzubereiten. "Das Wichtigste ist, dass die Kommunikationskanäle offen bleiben", so Garofalo.

Papst Anfang Februar im Südsudan

Vom 3. bis 5. Februar reist Papst Franziskus gemeinsam mit dem Ehrenoberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields, in das ehemalige Bürgerkriegsland. Garofalo: "Wir hoffen, dass der ökumenische Besuch zum großen Erfolg wird und dem Dialog neuen Schwung gibt."

Programm der Papstreise in die DR Kongo und den Südsudan

 

Papst Franziskus reist vom 31. Januar bis 5. Februar in die Demokratische Republik Kongo sowie in den Südsudan. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert das vom Vatikan am Donnerstag veröffentlichte Reiseprogramm in eigener Übersetzung. Zeitangaben in Ortszeit (Kinshasa = UTC+1 = MEZ; Juba = UTC+2).

Apostolische Reise Seiner Heiligkeit Franziskus in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan (Ökumenische Friedenswallfahrt in den Südsudan), 31. Januar bis 5. Februar 2023)

Dienstag, 31. Januar 2023, Rom - Kinshasa

Hügel mit grüner Wiese und Wäldern im Osten des Kongo, in der Region von Burhale / © Harald Oppitz (KNA)
Hügel mit grüner Wiese und Wäldern im Osten des Kongo, in der Region von Burhale / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA