Papstberater Rodriguez Maradiaga wird 80

Galt lange als papsttauglich

Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga, Vertrauter von Papst Franziskus, langjähriger Präsident von Caritas Internationalis und Erzbischof von Tegucigalpa in Honduras, wird an diesem Donnerstag 80 Jahre alt.

Oscar Rodriguez Maradiaga / © Cristian Gennari (KNA)
Oscar Rodriguez Maradiaga / © Cristian Gennari ( KNA )

Der hochgebildete und weltläufige Vorsitzende des Kardinalsrates für die Kurienreform galt selbst lange Zeit als "papabile", also papsttauglich. 2013 wurde jedoch mit dem Argentinier Jorge Bergoglio ein anderer zum ersten Papst aus Lateinamerika gewählt.

Salesianerpater und charismatischer Wortführer 

Maradiaga war langjähriger Präsident von Caritas Internationalis (2007-2015) und viele Jahre ein Weltreisender in Sachen Caritas und Schuldenschnitt für die verarmten Länder des Südens. Als solcher war er häufiger Besucher aus der Weltkirche bei deutschen kirchlichen Hilfswerken und Katholikentagen.

Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), und Papst Franziskus (Archiv) / © Osservatore Romano/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga, Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras), und Papst Franziskus (Archiv) / © Osservatore Romano/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

Der charismatische Ordensmann der Salesianer Don Boscos war Wortführer der Millenniums-Entschuldungskampagne 1999/2000, kritisierte Ungerechtigkeit und Drogenkriminalität in Lateinamerika. In seinem armen Heimatland stieß seine häufige Abwesenheit aber auch auf Kritik.

Maradiaga wurde am 29. Dezember 1942 in der Hauptstadt Tegucigalpa geboren. Seine Bildungsbiografie zeugt von einem weiten Horizont. Schon als junger Ordensmann studierte er Theologie, Klavier und Komposition, Physik, Mathematik, Chemie, Philosophie und Psychologie in Tegucigalpa, Rom und Innsbruck.

Studierte auch klinische Psychologie und Psychotherapie

Kardinal Maradiaga mit Saxofon / © SDB/ Klaus D. Wolf
Kardinal Maradiaga mit Saxofon / © SDB/ Klaus D. Wolf

In Tirol erwarb er ein Diplom in klinischer Psychologie und Psychotherapie, ist Mitglied der Europäischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie. 1978 wurde Maradiaga Weihbischof in Tegucigalpa, 1993 Erzbischof und drei Jahre später Vorsitzender der Honduranischen Bischofskonferenz (bis 2016). Von 1995 bis 1999 stand er dem Lateinamerikanischen Bischofsrat CELAM vor.

Mit Erreichen der Altersgrenze von 80 Jahren verliert Maradiaga sein Recht zur Papstwahl. Von den 224 Mitgliedern des Kardinalskollegiums sind nun noch 125 im Konklave stimmberechtigt. Von der Leitung seines Bistums dürfte ihn Papst Franziskus in näherer Zukunft aus Altersgründen entpflichten.
 

Quelle:
KNA