Papst zeigt sich tief besorgt über Lage in Gaza und in der Ukraine

Telefonat mit Gaza

Zum zweiten Mal hat sich Leo XIV. für einen "freien Dienstag" nach Castel Gandolfo zurückgezogen. Doch auch in den Albaner Bergen blieb der Papst nicht unberührt von Nachrichten über Kriege an mehreren Schauplätzen.

Papst Leo XIV. / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Leo XIV. / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Papst Leo XIV. hat sich tief beunruhigt über die Lage an den Kriegsschauplätzen im Gazastreifen und in der Ukraine gezeigt. "Die Lage ist sehr angespannt", sagte er am Dienstagabend auf Reporterfragen in Castel Gandolfo: "Ich bin auf jeden Fall besorgt."

Auf Fragen nach abgefangenen Drohnen im polnischen Luftraum fügte er hinzu: "Die Nato hat keinen Krieg begonnen. Die Polen sind besorgt, weil sie das Gefühl haben, dass in ihren Raum eingedrungen wurde." Leo XIV. äußerte sich beim Verlassen der päpstlichen Residenz in den Albaner Bergen, wo er sich seit Montagabend aufgehalten hatte.

Telefonat mit Pfarrei in Gaza

Zur Situation im Gazastreifen, den die Anwohner auf Geheiß der israelischen Regierung verlassen sollen, sagte der Papst: "Viele wissen nicht, wohin sie gehen sollen, das ist besorgniserregend." Er habe erneut mit dem Pfarrer der einzigen katholischen Gemeinde in Gaza, Pater Gabriel Romanelli, telefoniert: "Sie wollen bleiben, sie leisten Widerstand." Für Gaza müsse eine andere Lösung gefunden werden.

Gabriel Romanelli / © Andrea Krogmann (KNA)
Gabriel Romanelli / © Andrea Krogmann ( KNA )

Israel hatte die Bevölkerung von Gaza zur Räumung der Stadt aufgefordert und die Region unter massiven Beschuss genommen. Der Papst habe in dem Telefonat mit Romanelli seine Sorge über die Ereignisse zum Ausdruck gebracht, teilte das vatikanische Presseamt am Dienstag mit. Außerdem habe er dem Pater sowie allen, die sich an die Pfarrei wenden, seine Nähe und seine Gebete zugesagt.

Die Pfarrei "Heilige Familie" in Gaza helfe weiterhin den rund 450 Menschen, die dort Zuflucht gefunden haben, sowie allen anderen, die sich an sie wenden, teilte der Vatikan mit. Auf dem Gelände würden Mahlzeiten und Wasser verteilt, eine interne Apotheke stehe zur Verfügung.

Einladung nach Armenien

Leo XIV. hatte sich am Montagabend nach Castel Gandolfo begeben. Üblicherweise sind dienstags nur wenige bis keine Audienzen angesetzt. An diesem Dienstag empfing Leo XIV. allerdings das armenische Kirchenoberhaupt, Patriarch Karekin II., in Castel Gandolfo.

Bei dem Treffen in "brüderlicher und herzlicher Atmosphäre" verwies Karekin auch auf das Schicksal der Armenier in Bergkarabach und lud den Papst zu einem Besuch in Armenien ein, wie ein Vertreter der Armenisch-Apostolischen Kirche dem Portal Vatican News anschließend mitteilte. Ebenso hätten beide die Notwendigkeit des Einsatzes für Frieden betont.

Am Dienstagabend kehrte Leo XIV. wieder in den Vatikan zurück. Als nächster fester Termin steht die wöchentliche Generalaudienz am Mittwochmorgen auf dem Petersplatz an.

Vatikanstaat

Welcher Religionsführer hat schon eine Tankstelle und einen Supermarkt unter sich? Und einen historischen Bahnhof. Was nach einer Insel mit zwei Bergen klingt, ist tatsächlich ein Kleinstaat mitten in Europa.

Petersplatz im Vatikan  / © Agustin Jose Jemic (shutterstock)
Petersplatz im Vatikan / © Agustin Jose Jemic ( shutterstock )
Quelle:
KNA