Papst widmet Kinderrechten ein eigenes Schreiben

"Nicht als Zahlen, sondern als Gesichter“

Kriege, Menschenhandel, Missbrauch: Bei einem Gipfel zu Kinderrechten im Vatikan hat Papst Franziskus mehr Schutz von Kindern gefordert und weitere Schritte angekündigt. Denn "in Wirklichkeit ist nichts das Leben eines Kindes wert".

Papst Franziskus trifft eine Flüchtlingsfamilie in Brüssel / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus trifft eine Flüchtlingsfamilie in Brüssel / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Franziskus hat zum Ende eines Internationalen Gipfels für Kinderrechte im Vatikan ein Schreiben zum Thema angekündigt. 

Er wolle "einen den Kindern gewidmeten Brief vorbereiten, vielleicht ein Apostolisches Schreiben", sagte der Papst nach seinen Dankesworten am Montagnachmittag. Er dankte den Anwesenden, dass sie "Kinder nicht als Zahlen, sondern als Gesichter“ betrachtet hätten. Dieses Engagement wolle er mit dem angekündigten Schreiben in der Kirche fördern.

Anschließend unterschrieben Franziskus, Königin Rania von Jordanien und weitere Teilnehmer einen Appell mit acht Punkten, der auch beim G20-Gipfel in Südafrika im November verlesen werden soll. Darin rufen die Teilnehmenden aus Gesellschaft, Politik und Religion zur Stärkung von Kinderrechten auf.

Papst erinnert an Schicksal von Kindern

Zu Beginn der eintägigen Konferenz hatte der Papst an die Schicksale von Millionen Kindern in Kriegen und Konflikten erinnert; sie hätten keinen Zugang zu Bildung, lebten in Obdachlosigkeit, würden Opfer von Zwangsarbeit, Menschenhandel, Missbrauch und Ausbeutung aller Art, einschließlich Zwangsheiraten.

"Was wir in jüngster Zeit leider fast täglich sehen - nämlich Kinder, die unter Bomben sterben und den Götzen der Macht, der Ideologie und der nationalistischen Interessen geopfert werden - ist nicht hinnehmbar", sagte der Papst. "In Wirklichkeit ist nichts das Leben eines Kindes wert. Die Kleinen zu töten bedeutet, ihnen die Zukunft zu verweigern."

Auf die Eröffnung des Gipfels durch den Papst folgten acht Diskussionsrunden. Dort sprachen neben Königin Rania unter anderen der Italiens früherer Ministerpräsident Mario Draghi, die Friedensnobelpreisträger Al Gore und Kailash Satyarthi, die Holocaust-Überlebenden Edith Bruck und Liliana Segre, der britische Rabbiner David Rosen, der Chefökonom der Welternährungsorganisation FAO, Maximo Torero, sowie Interpol-Präsident Naser Al-Raisi. Aus Deutschland nahm Thomas Bach teil, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

 

Quelle:
KNA