In seiner Rede erinnerte Franziskus an die Schicksale von Millionen Kindern, die von Kriegen und Konflikten betroffen sind, keinen Zugang zu Bildung haben, in Obdachlosigkeit leben, Opfer von Zwangsarbeit, Menschenhandel, Missbrauch und Ausbeutung aller Art sind, einschließlich Zwangsheiraten. Ihre Rechte würden tagtäglich mit Füßen getreten und ignoriert.
"Was wir in letzter Zeit leider fast täglich sehen, nämlich Kinder, die unter Bomben sterben und den Götzen der Macht, der Ideologie und der nationalistischen Interessen geopfert werden, ist nicht akzeptabel", sagte der Papst. "In Wirklichkeit ist nichts das Leben eines Kindes wert. Die Kleinen zu töten bedeutet, ihnen die Zukunft zu verweigern."
Das katholische Kirchenoberhaupt prangerte die Rechtlosigkeit vieler Minderjähriger an, darunter Kinder der verfolgten Rohingya und Migranten ohne Papiere an der Grenze zu den USA. "Schätzungsweise 150 Millionen 'unsichtbare' Kinder haben keine rechtliche Existenz. Dies ist ein Hindernis für den Zugang zu Bildung oder Gesundheitsversorgung, aber vor allem gibt es für sie keinen Schutz durch das Gesetz und sie können leicht missbraucht oder als Sklaven verkauft werden."
Lage von Kindern in reichen Nationen
Der 88-jährige Franziskus ging auch auf die Lage von Kindern und Jugendlichen in reichen Industrienationen ein: Deren übertriebener Individualismus sei ebenfalls schädlich für Minderjährige. "Manchmal werden sie von denen, die sie beschützen und erziehen sollten, misshandelt oder sogar unterdrückt, sie werden Opfer von Streitigkeiten, sozialen oder psychischen Problemen und elterlichen Abhängigkeiten."
Weiter verurteilte der Papst die "mörderische Praxis der Abtreibung", die die Quelle der Hoffnung für die gesamte Gesellschaft abschneide. "Wir müssen erkennen, dass kleine Kinder beobachten, verstehen und sich erinnern. Und mit ihren Blicken und ihrem Schweigen sprechen sie zu uns. Lassen Sie uns ihnen zuhören!", forderte Franziskus.