Papst verurteilt falsches Besitzdenken in der Familie

"Wir können nur in Freiheit lieben"

Papst Franziskus hat ein falsches Besitzdenken in der Familie verurteilt. Es sei der Feind des Guten und töte Zuneigung. Der Anspruch, die Zuneigung des anderen zu besitzen, trage zu vielen Fällen häuslicher Gewalt bei.

Papst Franziskus trifft zu seiner wöchentlichen Generalaudienz in der Halle Papst Paul VI. ein / © Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Franziskus trifft zu seiner wöchentlichen Generalaudienz in der Halle Papst Paul VI. ein / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

"Die vielen Fälle von häuslicher Gewalt, von denen wir leider häufig hören, entstehen fast immer durch den Anspruch, die Zuneigung des anderen zu besitzen", sagte der Papst am Mittwoch bei seiner Generalaudienz im Vatikan. Hinzu komme ein Streben nach absoluter Sicherheit, das Freiheit töte und Leben ersticke.

Feind des Guten

Besitzdenken sei der Feind des Guten und töte Zuneigung, betonte Franziskus: "Wir können nur in Freiheit lieben; deshalb hat der Herr uns frei geschaffen; frei sogar, Nein zu ihm zu sagen." Doch Gott das zu geben, was einem jedem am Herzen liegt, liege im eigenen Interesse. Es erlaube dem Menschen, auf bestmögliche Weise und in Wahrheit zu leben.

Roberto Benigni beim Papst

Papst Franziskus hat zudem den italienischen Schauspieler und Oscarpreisträger Roberto Benigni (70) getroffen. Der Vatikan veröffentlichte Fotos, die zeigen, wie die beiden einander mit einer überschwänglichen Umarmung und herzlichem Lachen begrüßen. Die Begegnung fand in einem Nebenraum der Audienzhalle statt. Der 70-Jährige hatte unter anderem das erste Interviewbuch von Papst Franziskus 2016 vorgestellt und ist ein bekennender Franziskus-Fan.

"Das Leben ist schön"

Der Schauspieler und Regisseur Benigni stammt aus der Toskana. 1997 wurde er durch den Film "Das Leben ist schön" weltberühmt, in dem auch seine Frau, Nicoletta Braschi, mitspielt. Der Film schildert das Schicksal einer jüdischen Familie in einem nationalsozialistischen Konzentrationslager. Um seinem Sohn den Aufenthalt so erträglich wie möglich zu machen, erzählt ihm der Vater, es handele sich nur um ein Spiel, an dessen Ende der Sieger einen Panzer gewinne.

Der Film war siebenfach für den Oscar nominiert und wurde in den Kategorien "Bester fremdsprachiger Film", "Bester Schauspieler" und "Beste Filmmusik" ausgezeichnet.

Quelle:
KNA