Papst verspricht Pfarrjugend ein Tennismatch

"Wenn sich die Wogen geglättet haben"

Der Sonntag war für zwei Tennisspieler ein großer Tag: Jannik Sinner gewann Wimbledon, während Papst Leo XIV. an seinem Urlaubsort eine wichtige Messe feierte. Vor genau zwei Monaten trafen sich die beiden im Vatikan.

Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo / © Alessia Giuliani (dpa)
Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo / © Alessia Giuliani ( dpa )

Papst Leo XIV. (69), passionierter Hobby-Tennisspieler, hat der Pfarrjugend seines Urlaubsorts ein Match versprochen. Er sei dazu bereit, "wenn die Wogen sich ein wenig geglättet haben", sagte er den Jugendlichen der Pfarrei von Castel Gandolfo nach dem Sonntagsgottesdienst. Was genau der seit 8. Mai amtierende Papst damit meint, blieb zunächst offen. Bei der ersten öffentlichen Papst-Messe seit fast 13 Jahren in dem Bergort bekam Leo ein mit seinem Wahlspruch "In illo uno unum" ("In dem, der eins ist, sind wir eins") besticktes weißes Tennis-Cap geschenkt.

Wegen dieses netten Treffens mussten Vertreter der katholischen Ostkirche eine Viertelstunde warten. Tennis-Weltranglistenführer Jannik Sinner mit Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Wegen dieses netten Treffens mussten Vertreter der katholischen Ostkirche eine Viertelstunde warten. Tennis-Weltranglistenführer Jannik Sinner mit Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Tennis-Weltranglistenführer Jannik Sinner mit Papst Leo XIV. im Mai 2025

Auch einen Weltklasse-Schläger hat Leo XIV. bereits: Vor genau zwei Monaten, am 14. Mai, schenkte ihm der Weltranglisten-Erste Jannik Sinner ein Racket, das er auch selbst nutzt. Die von dem Südtiroler Superstar vorgeschlagene Blitzpartie lehnte Leo damals lachend ab mit Verweis auf die vatikanische Inneneinrichtung. Stattdessen schlug er unter allgemeinem Gelächter Wimbledon als Austragungsort vor.

Beim Finale des berühmtesten Tennisturniers der Welt am Sonntag hatte Leo allerdings in Castel Gandolfo zu tun; Sinner schlug den Spanier Carlos Alcaraz in vier Sätzen. Nach seinem ersten Wimbledon-Sieg sank der 23-jährige Italiener auf dem "Heiligen Rasen" auf die Knie.

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

hier geht es zur Themenseite

Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )

Seit 400 Jahren Urlaubsort der Päpste

Der Ort Castel Gandolfo in den Albaner Bergen, etwa 30 Kilometer südlich von Rom, war 400 Jahre lang Urlaubsziel der Päpste. Doch Franziskus (2013-2025) machte den Papstpalast zum Museum und gründete in dem 55 Hektar großen Anwesen ein Ökoprojekt, während er das Feriendomizil ungenutzt ließ - zum Leidwesen der "Castellani". Den letzten Papstgottesdienst erlebte Castel Gandolfo im August 2012 mit Benedikt XVI. (2005-2013).

Umso freudiger wurde Leo XIV. am Sonntag von Tausenden Einwohnern und Touristen auf dem Dorfplatz begrüßt. Vor dem Gottesdienst in der Pfarrkirche fuhr er in einem kleinen Golf-Wagen durch die Menge und grüßte die Menschen. Das letzte Wegstück von der Villa Barberini, wo er derzeit wohnt, legte er zu Fuß zurück. Beim Mittagsgebet vor dem Papstpalast sagte der sichtlich entspannt wirkende Papst: "Ich bin sehr glücklich, hier bei Euch in Castel Gandolfo zu sein." Die Rückkehr von Leo XIV. in den Vatikan ist nach einem Gottesdienst am Sonntag (20. Juli) in Albano nahe Castel Gandolfo vorgesehen.

Quelle:
KNA