Papst trifft Tennis-Profi Sinner und hochrangige Kirchenpolitiker

Unterredung mit dem Weltranglisten-Ersten

Sport und Kirche standen am Mittwoch auf dem Programm des neuen Papstes. Neben Tennis-Profi Jannik Sinner traf Leo XIV. hochrangige Kirchenmänner, unter ihnen den emeritierten Erzbischof von Boston, Kardinal Sean Patrick O'Malley.

Tennisspieler Jannik Sinner (l.) und Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Tennisspieler Jannik Sinner (l.) und Papst Leo XIV. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Ein Gipfeltreffen der besonderen Art gab es am Mittwochmorgen im Vatikan: Der weltbeste Tennisspieler und das Oberhaupt der weltgrößten Glaubensgemeinschaft trafen einander zum ersten Mal. In sozialen Netzwerken wurden anschließend Videos verbreitet. Dort ist zu sehen und zu hören, wie die beiden übers Tennisspielen sprechen.

Als Geschenk hatte Sinner, der seit fast einem Jahr die Tennis-Weltrangliste anführt, einen Tennisschläger, einen Ball und zwei Pokale mitgebracht. Diese hatten die beiden italienischen Tennis-Nationalteams im vergangenen Jahr gewonnen. Das Gespräch wurde auf Italienisch geführt.

Auf den Vorschlag Sinners zu einer spontanen Partie im Vatikan reagierte Papst Leo XIV. zurückhaltend, aber mit Humor. Er verwies scherzend darauf, dass dann einiges von der Einrichtung zu Bruch gehen könnte. Stattdessen schlug er unter allgemeinem Gelächter Wimbledon als Austragungsort vor.

Der Tennis-Weltranglisten-Erste war gemeinsam mit dem Präsidenten der Italienischen Tennis-Vereinigung FITP, Angelo Binaghi, in den Räumen hinter der vatikanischen Audienzhalle empfangen worden. Begleitet wurden beide von ihren Familien.

Die überraschende Begegnung zwischen dem neuen Papst und dem Tennis-Profi aus Südtirol dürfte der Grund für die deutliche Verspätung sein, mit der Leo XIV. am Mittwoch seine erste große Audienz begann.

Zum Treffen mit mehreren Tausend Gläubigen und Geistlichen der katholischen Ostkirchen am Mittwoch kam der Papst rund eine Viertelstunde zu spät, machte aber keine Angaben über den Grund.

Weitere Audienzen

Die Sportler und Ostkirchen-Vertreter waren am Mittwoch nicht die einzigen Gäste im Vatikan. Eine Woche nach seiner Wahl zum Papst empfing Leo XIV. zudem hohe Kirchenvertreter zu Gesprächen. 

So traf er den emeritierten Erzbischof von Boston, Kardinal Sean Patrick O'Malley. Der 80-Jährige leitet die Päpstliche Kinderschutzkommission seit ihrer Einrichtung durch Papst Franziskus im Jahr 2014. Wie lange sein Mandat noch läuft, ist unbekannt.

Kardinal Sean Patrick O'Malley, Erzbischof em. von Boston und Vorsitzender der päpstlichen Kinderschutzkommission / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Sean Patrick O'Malley, Erzbischof em. von Boston und Vorsitzender der päpstlichen Kinderschutzkommission / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Darüber hinaus empfing Leo XIV. den Leiter seiner Ostkirchen-Behörde, Kardinal Claudio Gugerotti, sowie den Pro-Präfekten des Evangelisierungs-Dikasteriums, Erzbischof Rino Fisichella. Er ist für den Vatikan zudem für die Organisation des Heiligen Jahres verantwortlich. Auf der päpstlichen Besucherliste stand außerdem der Leiter der katholischen Organisation Opus Dei, Fernando Ocariz Brana.

Quelle:
KNA