Papst veröffentlicht Fastenbotschaft

Mehr Gutes tun

Zur Fastenzeit hat Papst Franziskus die Christen aufgerufen, bewusst noch mehr Gutes zu tun. Auch wenn sie selber nicht immer die Früchte ernteten, seien "kein noch so kleiner Akt der Liebe und keine noch so große Mühe vergeblich."

Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Das schreibt das Kirchenoberhaupt in seiner Fastenbotschaft 2022. Diese wurde am Donnerstag veröffentlicht und trägt den Titel "Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die Zeit dafür gekommen ist".

Papst Franziskus

"Zugunsten anderer Gutes auszusäen, befreit uns von der engen Logik des persönlichen Profits"

Die sechswöchige Vorbereitungszeit auf Ostern beginnt am kommenden Mittwoch. Wie jedes Jahr sei sie eine Gelegenheit "zu einem Mentalitätswechsel, damit Wahrheit und Schönheit des Lebens nicht so sehr am Haben festgemacht werden als am Geben", so der Papst. Die meisten sähen später immer nur einen kleinen Teil der Früchte dessen, was sie gesät hätten.

Symbolbild Fastenessen / © Guillaume Poli (KNA)
Symbolbild Fastenessen / © Guillaume Poli ( KNA )

"Zugunsten anderer Gutes auszusäen, befreit uns von der engen Logik des persönlichen Profits", schreibt Franziskus, "es gibt unserem Handeln den weiten Atem der Unentgeltlichkeit." Damit füge sich das Leben des Menschen in das wesentlich großzügigere Panorama Gottes ein. "Bitten wir Gott um die geduldige Ausdauer eines Bauern", so der Papst.

Warnung vor Enttäuschungen

Gleichzeitig warnt Franziskus, sich angesichts mitunter bitterer Enttäuschungen "in einem individualistischen Egoismus zu verschließen und in Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid anderer zu flüchten". Der Glaube an Gott befreie nicht von den Drangsalen des Lebens, sondern ermögliche es, sie zu durchleben. Dabei könne das körperliche Fasten - etwa auch von digitalen Medien - "den Geist für den Kampf gegen die Sünde zu stärken".

Fastenzeit

Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag vor Ostern. Seit dem 5. Jahrhundert rückte während der Vorbereitung auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen nicht gefastet werden sollte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.

Fastenzeit / © Tomasetti (DR)
Fastenzeit / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA