Papst und Bischöfe reagieren unterschiedlich auf Trump

Entsetzen und Besonnenheit

Seit dem 20. Januar 2017 ist Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Als solcher ist er umstritten - auch in der Kirche. 

Der 45. US-Präsident Donald J. Trump / © Alex Brandon/AP/dpa (dpa)
Der 45. US-Präsident Donald J. Trump / © Alex Brandon/AP/dpa ( dpa )

Papst Franziskus und Kirchenvertreter in Deutschland haben unterschiedlich auf den Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump reagiert. Während der Papst zu Besonnenheit und zum Abwarten riet, zeigten sich einige deutsche Bischöfe besorgt. In einem am Samstagabend veröffentlichten Interview der Zeitung "El Pais" sagte Franziskus, niemand solle "sich erschrecken oder sich freuen über etwas, was passieren könnte". Man werde sehen, "was er tut, dann werde ich mir meine Meinung bilden."

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki äußerte sich kritisch zu Trumps Machtgebaren. Der Aufruf "Make America great again!" habe den vermeintlich mächtigsten Mann der Welt ins Amt getragen, sagte der Erzbischof am Sonntag. Für ein Amt mit Einfluss gebe es in der Bibel aber eine ziemlich radikale und eindeutige Antwort: "Wer bei Euch groß sein will, der soll der Diener aller sein!"

Gegen "Trumpisierung"

Der katholische Bischof von Hildesheim, Norbert Trelle, war nach eigenem Bekunden "betroffen und entsetzt" von Trumps erster Rede nach der Amtseinführung. Vor allem die Botschaft "Amerika zuerst" mache ihm Sorgen, sagte Trelle am Wochenende in Verden.

Die Theologin Margot Käßmann schlug vor, als Antwort "Make Europe great again" dagegen zu setzen. "Wir sind ein wunderbarer Kontinent der Vielfalt", schreibt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland in ihrer Kolumne in der "Bild am Sonntag". Sie hoffe, dass sich die Menschen in Europa nicht "trumpisieren" ließen.


Quelle:
KNA