Papst ruft Christen zu Einheit und Engagement auf

"Wir gehen alle gemeinsam auf dem Weg"

Papst Franziskus hat Christen zu Einheit und gemeinsamem Engagement aufgerufen. "Wir gehen alle gemeinsam auf dem Weg, den der Herr uns gewiesen hat, auf dem Weg der Einheit", so der Papst in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern.

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Er rief die Gläubigen am Mittwochabend zum Fest der Bekehrung des Apostels Paulus auf, sich ihn und seinen unbeugsamen Mut zum Vorbild zu nehmen, "damit wir im Gebet, im Dienst, im Dialog und in der Zusammenarbeit auf jene volle Einheit hin wachsen, die Christus wünscht".

Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen

Bei dem traditionellen Abendgebet zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen forderte das katholische Kirchenoberhaupt auch gemeinsames Engagement gegen Krieg, Gewalt und Ungerechtigkeit.

Angesichts der verschiedenen Formen von Verachtung und Rassismus, von gleichgültigem Missverstehen und frevelhafter Gewalt, reiche allein ein Anklagen nicht aus. "Man muss auch vom Bösen ablassen, vom Bösen zum Guten übergehen", so Franziskus. "Gott fordert uns zur Veränderung auf."

Kardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz (KNA)
Kardinal Kurt Koch / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, dankte dem Papst für sein ökumenisches Engagement. Koch betonte, dass Frieden die Frucht der Gerechtigkeit sei. Das gelte auch für die ökumenischen Bemühungen. "Wir Christen werden untereinander Frieden finden, wenn wir nicht nur auf unsere eigenen Rechte schauen, sondern auch dankbar die Gaben und Reichtümer schätzen, die der Heilige Geist anderen Kirchen und Gemeinschaften anvertraut hat", so der Kardinal.

Zahlreiche Vertreter christlicher Kirchen beteiligt

An der ökumenischen Vesper nahmen zahlreiche Vertreter christlicher Kirchen und Gemeinschaften teil, darunter Metropolit Polykarpos für das Ökumenische Patriarchat und der Leiter des Anglikanischen Zentrums in Rom, Erzbischof Ian Ernest.

Papst Franziskus und Religionsvertreter aus der Ukraine am 25. Januar 2023 im Vatikan. / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus und Religionsvertreter aus der Ukraine am 25. Januar 2023 im Vatikan. / © Romano Siciliani ( KNA )

Eine interreligiöse Delegation aus der Ukraine war ebenfalls anwesend. Den Mitgliedern dieses Pan-Ukrainischen Rates der Kirchen und religiösen Organisationen bekundete Papst Franziskus seine "tief empfundene Solidarität".

Die Gebetswoche wird weltweit ökumenisch gefeiert, in der nördlichen Hemisphäre zwischen dem 18. und 25. Januar. In diesem Jahr stand sie unter dem biblischen Motto "Tut Gutes! Sucht das Recht!".

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit ökumenisch gefeiert, in der nördlichen Hemisphäre zwischen dem 18. und 25. Januar, in der südlichen Hemisphäre zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Ihre Ursprünge gehen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Seit 1968 werden die Gebetstexte für die Woche vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) und vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen herausgegeben. Erarbeitet werden sie jeweils von ökumenischen Vorbereitungsgruppen aus wechselnden Ländern. (KNA/23.01.2022)

Eine betende Frau / © Halinskyi Max (shutterstock)
Quelle:
KNA