Papst ruft Arabiens Katholiken zur Glaubensverkündung auf

Christliche Freude ist ansteckend

Zum Abschluss seiner viertägigen Reise in Bahrain, hat Papst Franziskus am Sonntagmorgen die Katholiken der Region zur Verbreitung ihres Glaubens aufgerufen. Zugleich ermutigte das Kirchenoberhaupt zum Dialog mit anderen Konfessionen.

Papst Franziskus in Bahrain / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus in Bahrain / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Diese Ermutigung zum Dialog richtete der Papst an katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute und kirchliche Mitarbeiter. Rund 500 Kirchenvertreter waren zu dem Treffen mit dem Papst in die "Sacred Heart Church" in der Hauptstadt Manama gekommen. Das 1940 eingeweihte Gotteshaus ist die erste katholische Kirche in der Golfregion.

Papst wirbt für "lebendige Seelsorge"

In dem islamischen Königreich Bahrain forderte Franziskus die Christen auf, ihre gemeinschaftliche Freude am Glauben zu bewahren und zu vermehren. Christliche Freude sei ansteckend, betonte Franziskus. Das Evangelium veranlasse dazu, "aus sich herauszugehen und die Schönheit der Liebe Gottes weiterzuvermitteln".

Er warnte davor, in "Gesten aus Gewohnheit, ohne Begeisterung und ohne Kreativität" zu verfallen und eine "langweilige Gemeinschaft" zu werden. Es müsse eine "lebendige Seelsorge" vor allem für junge Menschen, Familien und für die Berufungen von Priestern und Ordensleuten geben.

Kirche in Bahrain

Christen machen in Bahrain gut zehn Prozent der Bevölkerung aus. Die circa 80.000 Katholiken unter ihnen verteilen sich auf zwei Pfarrgemeinden, eine davon ist "Sacred Heart". Insgesamt gibt es in dem Königreich 20 Priester und acht Ordensleute. Kirchenadministrativ gehört Bahrain zusammen mit Kuwait, Katar und Saudi-Arabien zum 2011 begründeten Apostolischen Vikariat Nordarabien. In den vier Ländern arbeiten 60 Priester unter rund 2,7 Millionen Katholiken.

Der Papst lobte erneut die Vielfalt der Kirche vor Ort und rief die Katholiken zur Einheit auf. Es dürfe keinen Raum geben für Selbstsucht, Spaltungen, Streit und Verleumdungen. Das Augenmerk müsse auf einem geschwisterlichen Umgang miteinander liegen - in Gesellschaft, Familie und Ordenshäusern. So sei auch ein Dialog mit anderen Religionen und Konfessionen möglich.

"Besonderes Gebet" auch für den Libanon

Unter den Anwesenden waren auch Menschen aus dem Libanon. In seiner Ansprache hob Papst Franziskus sie besonders hervor. Er versicherte "diesem geliebten Land, das so ermattet und geplagt ist" sein "besonderes Gebet" und seine Verbundenheit, "so wie allen Völkern, die im Nahen Osten leiden". Weiter blicke er nach dem Abkommen zum Waffenstillstand hoffnungsvoll auf die Situation in Äthiopien. Wie jeden Sonntag bat das Kirchenoberhaupt um ein Gebet für "die leidgeprüfte Ukraine" und ein Ende des Krieges dort.

Das Treffen mit den Katholiken in Bahrains Hauptstadt war der letzte große Programmpunkt der viertägigen Papstreise. Nach einer Abschiedszeremonie mit dem König auf dem Flughafen von Awali wird Franziskus nach Rom zurückkehren. Am frühen Sonntagabend soll die Papstmaschine in Fiumicino landen.

Katholische Kirche in Bahrain

Schätzungen zufolge leben 80.000 Katholiken in Bahrain; viele von ihnen sind Migranten aus Asien, insbesondere von den Philippinen und aus Indien. Das islamische Inselkönigreich verfolgt seit Längerem eine vergleichsweise liberale Religionspolitik, einschließlich der Verleihung des Bürgerrechts an einzelne Christen.

Insgesamt machen die rund 210.000 Christen etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung aus.

Manama, Hauptstadt des Königreichs Bahrain / © Manu M Nair (shutterstock)
Manama, Hauptstadt des Königreichs Bahrain / © Manu M Nair ( shutterstock )
Quelle:
KNA