Ein offenbar privates Twittervideo zeigte am Samstag einige Protestierende auf der Strecke des Papstes zu einer Schule in der Hauptstadt Manama. Sie halten handgeschriebene Plakate in die Höhe, auf denen sie Toleranz und Pluralismus fordern.
Demonstranten fordern Toleranz
Auf einem Plakat nehmen sie Bezug auf den interreligiösen Kongress, zu dessen Abschluss am Freitag der Papst unter anderem angereist war: "Toleranz und Koexistenz sind eine Praxis, nicht nur ein Slogan". Weiter fordern sie die Freilassung von politischen Gefangenen.
Ob der Papst die Plakate im Vorbeifahren gesehen hat, ist nicht bekannt. Die örtliche Polizei soll, laut Twitter-Beitrag, die Protestierenden unter Androhung von Haft zum Gehen aufgefordert haben.
Todesstrafe in Bahrain
Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) sind seit 2017 sechs Menschen in Bahrain hingerichtet worden, nachdem ein siebenjähriges Moratorium für die Todesstrafe ausgelaufen war. Weitere 26 Menschen befänden sich in Todeszellen und warteten auf die Urteilsvollstreckung.
Zum Auftakt seiner Bahrain-Reise am Donnerstag hatte sich Papst Franziskus gegen die Todesstrafe und für die Beachtung grundlegender Menschenrechte ausgesprochen.
Katholische Kirche in Bahrain
Schätzungen zufolge leben 80.000 Katholiken in Bahrain; viele von ihnen sind Migranten aus Asien, insbesondere von den Philippinen und aus Indien. Das islamische Inselkönigreich verfolgt seit Längerem eine vergleichsweise liberale Religionspolitik, einschließlich der Verleihung des Bürgerrechts an einzelne Christen.
Insgesamt machen die rund 210.000 Christen etwas mehr als zehn Prozent der Bevölkerung aus.
