Laut Papst Leo XIV. sind christliche Politiker besser auf die Herausforderungen der heutigen Welt vorbereitet.
Denn die Tugend der Nächstenliebe könne neue Wege eröffnen, die Probleme anzugehen und die Strukturen, sozialen Organisationen und Rechtsnormen von innen heraus tiefgreifend zu erneuern, so Leo XIV. bei einer Rede vor französischen Politikern am Donnerstag im Vatikan.
Falsch verstandenen Laizität
Ihnen riet er dazu, in ihrem öffentlichen Amt im Einklang mit ihrem Glauben zu handeln und zu entscheiden - auch wenn dies aufgrund einer manchmal falsch verstandenen Laizität in Frankreich nicht immer so einfach sei.
Darüber hinaus würden in bestimmten westlichen Gesellschaften Christus und seine Kirche an den Rand gedrängt, oft ignoriert und manchmal verspottet. Darum ermutigte Leo XIV. die Politiker: "Sie brauchen Mut: den Mut, manchmal 'Nein, ich kann nicht!' zu sagen, wenn es um die Wahrheit geht."
Es gebe keine Trennung in der Persönlichkeit einer öffentlichen Person, so Leo XIV. "Es gibt nicht auf der einen Seite den Politiker und auf der anderen den Christen." Darum sollten die Verantwortungsträger ihren Glauben weiter stärken und die christliche Soziallehre bei der Ausübung ihrer Ämter und bei der Ausarbeitung von Gesetzen umsetzen. Ihre Grundlagen stünden im Einklang mit der menschlichen Natur, dem Naturgesetz, das auch Nichtchristen und Nichtgläubige anerkennen könnten.