Ukrainische Kirchenführer bitten Papst Leo XIV. um Hilfe

"Atmosphäre der Feindseligkeit"

Der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften hat Papst Leo XIV. gebeten, sich weiter um die Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener und nach Russland deportierter ukrainischer Kinder zu bemühen.

Ukrainische Flaggen in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Saporischschja / © Victor Babenko (shutterstock)
Ukrainische Flaggen in der von Russland besetzten ukrainischen Stadt Saporischschja / © Victor Babenko ( shutterstock )

"Die Inhaftierung Tausender ukrainischer Kriegsgefangener und ziviler Geiseln auf dem Territorium der Russischen Föderation bleibt eines der schmerzhaftesten Probleme", schrieb das Gremium nach eigenen Angaben an den Papst. Russland halte neben ukrainischen Soldaten auch Armeeärzte, Geistliche, Krimtataren und Journalisten fest.

Zwangsumsiedlung ukrainischer Kinder

Besonders sensibel sei für die ukrainische Gesellschaft die Zwangsumsiedlung ukrainischer Kinder nach Russland, "wo sie in einer Atmosphäre der Feindseligkeit gegenüber ihrer nationalen Identität und dem ukrainischen Staat aufwachsen", erklärte der Kirchenrat am Dienstag in Kiew. Ihm gehören die Spitzen der 16 wichtigsten Religionsgemeinschaften der Ukraine an - christliche, jüdische und muslimische.

Das Gremium dankte dem Papst für seine "konsequente Haltung zur Verteidigung eines gerechten Friedens, seine Unterstützung für die Beendigung der bewaffneten Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine und seine Bemühungen, die durch den Krieg verursachten humanitären Probleme in der Ukraine zu lösen". Nach Angaben des ukrainischen Außenministers Andrij Sybiha von Ende Juli hält die Russische Föderation auch mehr 30 als ukrainische Geistliche illegal fest.

Ukrainische Kirchen kritisieren Putins Forderungen an Kiew

Bei möglichen Friedensverhandlungen zwischen Moskau und Kiew geht es auch um die Religionsfreiheit. Der ukrainische Kirchenrat warnt vor "asymmetrischen" Ergebnissen zugunsten Russlands.

Ukrainische Glaubensgemeinschaften warnen mit Blick auf Friedensverhandlungen mit Russland vor unterschiedlichen Verpflichtungen für Kiew und Moskau. Der Ukraine dürften hinsichtlich der russisch-orthodoxen Kirche, des Status' der russischen Sprache und der Kultur keine "asymmetrischen" Pflichten auferlegt werden, forderte der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften. 

Russlands Präsident Wladimir Putin besucht den orthodoxen Ostergottesdienst in der Christ-Erlöser-Kathedrale und hält eine Kerze.  / © ​ Alexander Zemlianichenko (dpa)
Russlands Präsident Wladimir Putin besucht den orthodoxen Ostergottesdienst in der Christ-Erlöser-Kathedrale und hält eine Kerze. / © ​ Alexander Zemlianichenko ( dpa )
Quelle:
KNA