Papst prangert mangelnden politischen Willen zum Klimaschutz an

"Die Schöpfung schreit"

Papst Leo XIV. setzt die klimapolitische Linie seines Vorgängers Franziskus fort. Klimaschutz ist eine Investition in eine gerechtere und stabilere Welt, mahnt er. Nicht das Pariser Abkommen habe versagt, sondern die Politik.

Papst Leo XIV. lässt ein Pferd an seiner Hand schnuppern bei der Einweihung des Nachhaltigkeitszentrums "Borgo Laudato Si" am 5. September 2025 in Castel Gandolfo (Italien). / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. lässt ein Pferd an seiner Hand schnuppern bei der Einweihung des Nachhaltigkeitszentrums "Borgo Laudato Si" am 5. September 2025 in Castel Gandolfo (Italien). / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat nachdrücklich die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens gefordert, das die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad beschränken soll. 

Die Vereinbarung bleibe weiterhin das stärkste Instrument, um Menschen und die Erde zu schützen, sagte er am Montag (Ortszeit) in einer Videobotschaft an Kirchenvertreter am Rand der Klimakonferenz COP30 im brasilianischen Belém. Für mangelnde Fortschritte machte er einzelne Regierungen verantwortlich.

Belém: Besucher gehen vor dem Haupteingang der COP30 neben einem großen COP30-Schild auf der UN-Klimakonferenz entlang / © Bianca Otero/ZUMA Press Wire (dpa)
Belém: Besucher gehen vor dem Haupteingang der COP30 neben einem großen COP30-Schild auf der UN-Klimakonferenz entlang / © Bianca Otero/ZUMA Press Wire ( dpa )

"Es ist nicht das Abkommen, das scheitert, sondern wir scheitern in unserer Reaktion. Was scheitert, ist der politische Wille einiger", so das Kirchenoberhaupt. Es brauche ein klares weltweites Signal: "Die Nationen stehen in unerschütterlicher Solidarität hinter dem Pariser Abkommen und hinter der Zusammenarbeit beim Klimaschutz."

Klimaschutz für stabilere Welt

Stärkere Maßnahmen für Klimaschutz sorgten auch für stärkere und gerechtere Wirtschaftssysteme, argumentierte der Papst. Die Aufwendungen dafür seien "eine Investition in eine gerechtere und stabilere Welt".

"Die Schöpfung schreit in Fluten, Dürren, Stürmen und erbarmungsloser Hitze", so Leo XIV. Es gelte, "mit Glauben und prophetischem Geist" zu handeln. "Wir sind Hüter der Schöpfung, keine Rivalen um ihre Ressourcen", mahnte der Papst.

Kirchen dringen auf konkrete Beschlüsse bei Weltklimakonferenz COP30

Kirchen und kirchliche Organisationen drängen die Weltgemeinschaft zu mehr Klimaschutz und zum Ausstieg aus fossilen Energien. Bei der Weltklimakonferenz COP30 im November in Brasilien müssten die Staaten konkrete Schritte vereinbaren, forderte die anglikanische Erzbischöfin der Gastgeberstadt Belem, Marinez Bassotto, am Montag bei einer Online-Pressekonferenz in Rom.

Vor der Weltklimakonferenz in Brasilien / © Eraldo Peres/AP (dpa)
Vor der Weltklimakonferenz in Brasilien / © Eraldo Peres/AP ( dpa )
Quelle:
KNA