Papst lobt Rolle der Türkei im Ukraine-Krieg

"Gute Arbeit in Sachen Dialog"

Papst Franziskus hat die Vermittler-Rolle der Türkei im Ukraine-Krieg gelobt. Dabei hob das Kirchenoberhaupt die Bemühungen der Türkei im Gefangenenaustausch zwischen Ukraine und Russland und für das Getreideabkommen hervor.

Ein Getreidefrachter in einem Hafen in der westlichen Ukraine wird mit Getreide beladen / © Celestino Arce Lavin/ZUMA Press Wire (dpa)
Ein Getreidefrachter in einem Hafen in der westlichen Ukraine wird mit Getreide beladen / © Celestino Arce Lavin/ZUMA Press Wire ( dpa )

Die Türken leisteten gute Arbeit, um zu helfen, sagte er im Interview der Nachrichtenagentur Associated Press (Mittwoch). Sie seien es gewesen, die das Meer für das Getreide freigemacht hätten. Nach monatelangen russischen Blockaden der Schwarzmeerhäfen in der Ukraine, hatten beide Länder im Sommer ein Abkommen zu Getreideexporten unterzeichnet. Die Türkei und die Vereinten Nationen waren dabei als Vermittler aufgetreten.

Vermittlung der Türkei

Auch auf die Bemühungen im Gefangenenaustausch zwischen Ukraine und Russland ging das Kirchenoberhaupt ein. Die Türken leisteten "also gute Arbeit in Sachen Dialog und Befreiung". Er selbst habe den scheidenden Türkei-Botschafter beim Heiligen Stuhl gebeten, dem Präsidenten und den türkischen Behörden für diese Bemühungen seinen Dank auszurichten.

Zuletzt Mitte Januar soll es ein Telefonat zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gegeben haben. Laut Kreml ging es dabei auch um das Getreideabkommen. Die Türkei bestätigte das Telefonat, in dem sich Erdogan erneut als Vermittler für Frieden angeboten haben soll. Die Türkei beteiligt sich nicht an den westlichen Sanktionen gegen Russland.

Christen in der Türkei

Zwar ist die türkische Verfassung seit der Staatsgründung durch Kemal Atatürk offiziell laizistisch. Religiöse Minderheiten außerhalb des sunnitischen Islam hatten aber immer wieder unter Diskriminierungen zu leiden. Sie erhalten beispielsweise keine finanziellen Zuwendungen von der staatlichen Religionsbehörde.

Holzkreuz in der Hand / © PKStockphoto (shutterstock)
Quelle:
KNA