Papst Leo XIV. wird in der Türkei und im Libanon freudig erwartet

Bedeutsames Zeichen der ökumenischen Annäherung?

Es ist ein ökumenischer Meilenstein. Der Papst und der Ökumenische Patriarch treffen sich im früheren Nizäa. Beim Papstbesuch zwischen Iznik und Beirut will Leo XIV. Brücken zwischen Kirchen und Krisenregionen schlagen.

Papst Leo XIV. mit Vertretern der katholischen Ostkirchen (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. mit Vertretern der katholischen Ostkirchen (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel hat die bevorstehende Reise von Papst Leo XIV. in die Türkei begrüßt.

In einer Erklärung vom Dienstag äußerte das Patriarchat seine "Freude über den bevorstehenden Besuch von Papst Leo XIV. von Rom in der Türkei", der auf Einladung von Patriarch Bartholomaios I. erfolgt.

Bartholomaios I. / © Corinne Simon (KNA)
Bartholomaios I. / © Corinne Simon ( KNA )

Gemeinsam wollen die beiden Kirchenoberhäupter am 28. November in Iznik an den zentralen Feierlichkeiten zum 1.700-jährigen Jubiläum des Konzils von Nizäa teilnehmen.

Der Besuch gilt als bedeutsames Zeichen der ökumenischen Annäherung zwischen Rom und dem orthodoxen Osten. Am 29. und 30. November wird der Papst zudem dem Sitz des Ökumenischen Patriarchats im Istanbuler Phanar einen offiziellen Besuch abstatten und an den Feierlichkeiten zum Hochfest des Apostels Andreas teilnehmen, des Patrons der Kirche von Konstantinopel.

Papstbesuch rückt Libanon ins Blickfeld

Im Anschluss reist Papst Leo XIV. weiter in den Libanon - ein seit Jahren mit Instabilität konfrontiertes Land. Der Lateinische Vikar von Beirut, Cesar Essayan, äußerte sich ebenfalls mit großer Erwartung: "Wir hoffen, dass er - in der Tradition seiner Vorgänger - Worte finden wird, die den Libanon wieder in den Blickpunkt der internationalen Bühne rücken und daran erinnern, dass nur der Frieden ein Weg ist, der den Menschen in seinem Wesen achtet", erklärte er im Interview mit Vatican News.

Istanbuler Tor der antiken Stadt Nicäa in Iznik / © Nejdet Duzen (shutterstock)
Istanbuler Tor der antiken Stadt Nicäa in Iznik / © Nejdet Duzen ( shutterstock )

Essayan betonte, wie dringend der Libanon ein geistliches und moralisches Signal brauche. Der Besuch des Papstes solle "das Gewissen wachrütteln" - nicht nur im eigenen Land, sondern auch bei den internationalen Verantwortlichen. Nach Jahren politischer Lähmung, wirtschaftlicher Krise und sozialen Spannungen sei es "an der Zeit für Frieden", so der Vikar. Der Libanon wolle nicht weiterhin im Krieg oder von Kriegen umgeben leben. Die letzte Papstreise in den Libanon fand 2012 unter Benedikt XVI. statt. Ein geplanter Besuch von Papst Franziskus kam aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zustande.

Das genaue Programm des bis 2. Dezember geplanten Besuchs von Leo XIV. im Libanon steht noch nicht fest. Neben politischen und diplomatischen Treffen sind auf jeden Fall Begegnungen mit Vertretern der katholischen Ortskirche sowie Repräsentanten der Zivilgesellschaft geplant. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Jugend.

Erstes Ökumenisches Konzil in Nizäa

2025 wird ein wichtiges Jahr für die weltweite Christenheit. Gefeiert wird das 1.700. Jubiläum des Ersten Ökumenischen Konzils in Nizäa. 

Die Versammlung begann wahrscheinlich im Mai des Jahres 325 und war wegweisend für die Entwicklung des Christentums. Sie sollte theologischen Streit beilegen und die Einheit der Kirche fördern. 

Das Treffen behandelte zudem wichtige Fragen wie die Festlegung des Osterdatums. Seit dem Konzil kommen Bischöfe zusammen, um Glaubensfragen zu klären. Es gilt als die erste ökumenische Debatte der frühen christlichen Kirche.

Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 (KNA)
Erstes Konzil von Nicäa im Jahr 325 / ( KNA )
Quelle:
KNA